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Das Ergebnis ist ernüchternd: Hubert Georg Feil musste die Bewerbung der Balearen als Kulturhauptstadt Europas 2016 ohne Unterstützung der Balearen-Regierung, des Inselrats und der Stadt Palma abgeben. Die „höchste” Insel-Instanz, die die Initiative stützt, ist die Handelskammer.

Man muss schon ein unverbesserlicher Optimist sein, um an den Erfolg der Bewerbung zu glauben, wenn die Mandatsträger der Region, die Kulturhauptstadt werden soll, dem Vorhaben die kalte Schulter zeigen.

Woran lag es nun? Daran, dass ein weitgehend unbekannter Ausländer die Initiative übernahm? Daran, dass – wie Feil mutmaßt – Spaniens Regierungschef Zapatero die Stadt Córdoba auf den Schild heben will und Stillschweigen verordnete? Oder gab es womöglich objektive Gründe gegen eine Kandidatur, die Chancen für eine touristische Neuorientierung beinhaltet, aber auch erhebliche Kosten verursacht? Man bleibt uns die Antworten schuldig.

So wie der Hase läuft, hat es auch der (deutsche) Unternehmer mit seinen Vorschlägen, Mallorca zu einem Mekka des Motorsports zu machen, nicht leicht. DTM und Red Bull Air Race sind zweifelsohne Spitzenevents. Aber in Zeiten des Sparzwangs Bürgschaften der Balearen-Regierung zu erhalten, sind ein schwieriges Unterfangen. Und ob die Grünen in der Regierung Motorsport als zukunftsträchtig erachten, darf auch bezweifelt werden.

Dabei sollten sie jedoch nicht vergessen, dass diese seriösen und publikums-trächtigen Events ohne pharaonische Investitionen – wie etwa eine ebenfalls angedachte neue Rennstrecke – zu stemmen sind. Und dass sie schnell verwirklicht werden können, nämlich schon im nächsten Jahr. Sie sind es wert, genau und fair beurteilt zu werden.

Mallorca braucht ganz dringend neue Argumente dafür, Urlauber auch in der Vor- und Nachsaison auf die Insel zu locken. Torrent de Pareis und ein bisschen Golf reichen nicht mehr.

Hauptstadt der Kultur oder des Motorsports – es mag bessere Vorschläge für eine touristische Neupositionierung geben. Nur habe ich von der Politik noch keine gehört.