Dieser Vorschlag hat bei uns ins Schwarze
getroffen. Wir sind absolut interessiert." Mit diesen Worten
bestätigt Stefan Lehrmayer, Direktor für Internationale Beziehungen
in der Red Bull Air Race GmbH, das Interesse seines Unternehmens,
Mallorca in den Kalender der luftigen Rennserie aufzunehmen, und
zwar schon im nächsten Jahr. Dabei befände sich Mallorca in guter
Gesellschaft: Die Liste der Veranstaltungsorte reicht heuer von New
York über Abu Dhabi bis Rio de Janeiro.
Das Red Bull Air Race (RBAR) auf Mallorca - wieder eine Idee,
die Insel zum Schauplatz eines spektakulären Events zu machen und
damit weltweit in die Schlagzeilen zu bringen. Initiator ist jener
deutsche Unternehmer, der im Mai schon mit dem Vorschlag, das
"Deutsche Tourenwagen Masters" (DTM) nach Mallorca zu holen, für
Furore gesorgt hatte.
Jetzt also auch noch Rennen in der Luft. Und wieder schwebt dem
Deutschen eine unverwechselbare Location vor. Nachdem er für die
DTM einen Stadtkurs à la Monte Carlo plant, will er die tollkühnen
Flieger über dem Meer vor der Kathedrale durch den luftigen, mit
riesigen Pylonen abgesteckten Parcours schicken, beobachtet von
mehr als 100.000 Zuschauern.
Der Unternehmer, der noch immer nicht an die Öffentlichkeit
treten will, da er auch ein Scheitern des Vorhabens einkalkuliert
(siehe Kasten), sieht im Red Bull Air Race und der DTM die Chance
für Mallorca, sich auf dem touristischen Markt neu zu
positionieren. "Denn trotz aller Bemühungen, den hochkarätigen
Bereich zu stärken, ist es nicht gelungen, das Ballermann-Image
abzustreifen", erklärt er gegenüber MM.
Das Air Race oder die DTM stünden für "Mainstream" im
allerbesten Sinne, denn mit diesen "hochseriösen und transparenten
Produkten von Weltrang" könne man übergreifend alle
Urlauberschichten ansprechen, und das auch noch in der inzwischen
so flauen Vor- oder Nachsaison. "Die Insel bekommt im
Mittelmeerraum ein Alleinstellungsmerkmal: Keine andere Destination
kann solche Weltklasseevents anbieten und keine wird öfter in den
Medien der Welt positiv zu sehen sein." Die Balearen-Regierung ist
längst auch über das Vorhaben Red Bull Air Race informiert und
bekundet dem Unternehmer zufolge Interesse, bislang allerdings ohne
schriftliche Zusagen. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn der
Initiator fordert, dass die Balearen-Regierung in Vorleistung geht.
Sprich: finanziell und rechtlich für die Unternehmungen bürgt. Und
dabei geht es durchaus um Millionensummen.
Millionen, die wieder hereinkommen, wie die Veranstalter
betonen. "Das Red Bull Air Race" ist nach der Formel 1 die
zweitgrößte Motorsport-Plattform", erklärte
Red-Bull-Air-Race-Manager Lehrmayer. Allein das 450-köpfige Team
und seine lokalen Helfer generierten pro Rennen rund 4000
Hotelübernachtungen. Dazu kommen die Einnahmen durch die Besucher
vor Ort, im Schnitt 500.000 - eine Zahl, die man für Mallorca
aufgrund der Insellage allerdings kaum erwartet.
Und dann das Medien-echo: Den Angaben zufolge werden die Rennen
von 90 Sendern in 180 Länder übertragen. Der Wert der gesamten
Medienberichterstattung wird auf 21'9 Millionen Euro pro Rennen
beziffert. "Dabei werden Leute erreicht, die noch niemals auf
Mallorca waren", ergänzt der deutsche Unternehmer, der zudem auf
den Wert des "Image-Transfers" zugunsten Mallorcas verweist, die
wohlklingende Kalkulation. "Wir suchen in Spanien eine spannende
und unverwechselbare Location. Die Kathedrale von Palma ist so
eine", unterstreicht Stefan Lehrmayer das Interesse von Red Bull
Air Race an der Kulisse. "Wir könnten den Spirit dieser Location in
die ganze Welt hinaustragen." Und er lockt mit der Möglichkeit,
Mallorca auch längerfristig ins luftige Geschehen einzubinden, als
"klassische Destination" im Rennkalender zu etablieren.
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