Nach der mehrstündigen Vollsperrung des Flughafens Palma am
Sonntag hat der Airport am Montag seinen Betrieb wieder
aufgenommen. Da aber in vielen Zielgebieten in Nord- und
Mitteleuropa nach wie vor die Airports gesperrt sind, ist der
Luftverkehr weiterhin stark eingeschränkt. Dennoch gelingt es den
Airlines und Reiseveranstaltern, die deutschen Urlauber nach und
nach von der Insel in Richtung Heimat zu befördern.
Die Fluggesellschaft Air Berlin wollte noch am Montag elf Flüge
von Mallorca nach Deutschland durchführen. Möglich wurde dies,
nachdem die Deutsche Flugsicherung (DFS) und das Luftfahrtbundesamt
(LBA) entschieden hatten, dass in Deutschland wieder Passagierflüge
im kontrollierten Sichtflugverfahren durchgeführt werden
können.
Unter Nutzung dieses Verfahrens war eine Air-Berlin-Maschine mit
einer Ausnahmegenehmigung am Montagmittag in Palma gestartet. Das
Flugzeug mit rund 210 Passagieren an Bord landete um 15.23 Uhr in
München.
Nach diesem ersten Rückholflug der Air Berlin aus Palma sollten
bis zum Abend zehn weitere Flüge durchgeführt werden. Fünf von
ihnen sind zusätzliche Rückholflüge, teilte Air Berlin am
Nachmittag mit. Die anderen fünf entsprechen dem allgemeinen
Flugprogramm. Die Ziele der zehn Maschinen sind Paderborn, Köln,
Nürnberg, Berlin-Tegel, Hannover, Düsseldorf, Dresden, Leipzig und
Hamburg.
Die deutsche Airline Condor begann ebenfalls am Montag, die
Mallorca-Urlauber des Reiseveranstalters Thomas Cook nach Salzburg
auszufliegen. Auch der Reiseveranstalter Alltours plante, 50 seiner
Kunden über Österreich nach Deutschland zurückzuholen. Möglich sind
zudem Flüge auf das spanische Festland.
Aufgrund der Einschränkungen im Luftverkehr kommt es dennoch
weiterhin zu Behinderungen. Von den rund 500 geplanten Flügen auf
dem Airport Palma mussten bis Montagmittag rund 150 gestrichen
werden. Der staatliche spanische Flughafenbetreiber Aena empfiehlt
Reisenden, sich vorab bei den Fluggesellschaften über die
Flugzeiten zu informieren.
Die Thomas Cook AG wollte am Montag Gäste ihrer
Veranstaltermarken (Neckermann) aus Mallorca und weiteren
Urlaubsorten zurückholen. Die Flugzeuge der Ferienfluggesellschaft
Condor sollen hierfür nach Salzburg starten, da der Luftraum über
Österreich vorerst geöffnet ist. In Palma waren am Nachmittag zwei
Flüge nach Salzburg geplant. Von dort aus sollen die Gäste mit
Bussen zurück nach Deutschland gebracht werden.
Der Reisekonzern TUI hatte in der Nacht zum Montag eine zweite
Rückholaktion für Mallorca-Urlauber organisiert: Mit vier
Sonderflügen wurden insgesamt 700 Reisende von Palma nach Barcelona
geflogen. Mittlerweile sind diese Gäste mit insgesamt zwölf Bussen
auf dem Weg nach Deutschland. Die Busse sind jeweils in
Vierer-Konvois gestartet, die ersten waren bereits nachts um 2.25
Uhr in Barcelona abgefahren. Die geplante Fahrzeit beträgt
voraussichtlich zwanzig Stunden.
Bereits am Montagmorgen trafen um 4.30 Uhr die ersten sieben
Busse von insgesamt zwölf mit über 500 TUI Pauschalreisegästen am
Frankfurter Hauptbahnhof ein. Sie waren bereits in der Nacht zu
Sonntag nach Barcelona ausgeflogen worden, von wo aus es nach einer
Zwischenübernachtung am frühen Sonntagmorgen mit Bussen weiterging.
Insgesamt konnten damit bereits über 1.200 gestrandete TUI-Gäste
Mallorca verlassen.
Unterdessen haben die Fähren angekündigt, weitere 3500 Plätze
anzubieten. Die Reedereien Acciona und Trasmediterranea
programmierten zusätzliche Verbindungen am Sonntagabend und am
Montagmorgen von Palma nach Barcelona und Valencia. Acciona nahm
für Montag insgesamt vier Fahrten von Palma nach Barcelona ins
Programm, zwei davon außerhalb des normalen Fahrplans. Das
Auslaufen der Fähren war für 12.30, 16, 18 und 23.30 Uhr
terminiert. Auch für Dienstag ist eine zusätzliche Sonderfahrt
vorgesehen.
Am Sonntag waren von dem Flugverbot in Palma rund 40.000
Passagier betroffen. Von den 515 programmierten Flügen fanden
lediglich 43 statt. Auch nach der Aufhebung des vollständigen
Flugverbotes in Palma um 17.30 Uhr dauerte es noch bis mindestens
19 Uhr, bis endlich wieder vereinzelt Flugzeuge starten konnten.
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