Zehn Uhr am Vormittag, die Sonne scheint vom leicht bewölkten
Himmel, und es weht ein schwacher Wind. Die ideale Zeit und das
ideale Wetter für eine Fahrradtour von Palmas Innenstadt zur Playa
de Palma und nach Arenal.
Ute und Klaus Lück aus Bochum verbringen fünf Tage in der
Inselhauptstadt und möchten heute zum "Ballermann". "Da waren wir
noch nie, und wir möchten uns das unbedingt mal anschauen." Sie
haben sich zwei Räder geliehen, sportliche, bequeme
Stadtmountainbikes, und starten ihre Tour am Paseo del Borne. Bis
zum Fahrradweg unterhalb der Kathedrale ist es nicht weit, doch
Fahrradfahren im Berufsverkehr in Palma ist stressig und
gefährlich: Der Weg durch die Stadt erfordert viel Konzentration.
Einmal an der Uferpromenade angekommen, können die beiden
aufatmen.
Die knapp 15 Kilometer von der Kathedrale bis zum Balneario eins
an der Playa de Palma sind für jeden zu schaffen. Der Fahrradweg
ist gut ausgeschildert, frisch asphaltiert und führt, bis auf ein
kurzes Stück in Can Pastilla, immer am Meer entlang. Steigungen
gibt es also keine. Doch bei schönem Wetter ist die Strecke gut
befahren und viel los. "Ich muss richtig aufpassen", meint Ute
Lück, "ständig kommt mir jemand entgegen und dann wird es ganz
schön eng." Inlineskater, Radsportler, Freizeitradler, Fußgänger
und Jogger, die Uferpromenade ist beliebt. Und nicht alle halten
sich an die Regeln, viele Jogger nutzen den Fahrradweg, oder
Radsportgruppen fahren auf dem breiteren Fußweg. Viele Familien
sind unterwegs und die Kleinen auf dem Rad noch sehr unsicher.
Entspannt radeln und dabei die Aussicht auf die Bucht von Palma
genießen, das geht erst hinter Portitxol, hier wird es ruhiger.
Seit die Stadt Palma sich verstärkt um den Ausbau des
Fahrradwegenetzes bemüht, ist die Anzahl der Menschen, die auf zwei
Rädern unterwegs sind, erheblich gestiegen. Offizielle Zahlen gibt
es noch nicht, doch Fahrräder gehören immer mehr zum Stadtbild.
Die beiden Bochumer fahren nun durch Molinar und Cala Gamba, an
zahlreichen Strandcafés vorbei. Die Bebauung hört plötzlich auf,
denn der Fahrradweg führt direkt durch die Einflugschneise von
Palmas Flughafen Son Sant Joan. Das bebauungsfreie Stück ist in
eine ansprechende Küstenlandschaft umgewandelt worden, mit
Sandwegen und vielen Bänken zum Pausemachen. Auch Ute und Klaus
suchen sich eine Bank, um kurz durchzuatmen. "Das ist Wahnsinn,
hier kommt ja wirklich ein Flugzeug nach dem anderen angeflogen.
Irre!" Der Lärm der landenden Flugzeuge ist enorm, so dass trotz
der schönen Umgebung nicht das richtige Urlaubsfeeling aufkommen
will, die Pause ist also nur kurz.
Nach gut einer Stunde endet der Fahrradweg in die
Strandpromenade von Arenal. Ab Balneario zehn ist die Zone für
Autos gesperrt, so dass das Radfahren hier auch auf der
gepflasterten Straße ungefährlich ist. Vorbei an Hotels, Bars und
Restaurants an der Playa de Palma endet die autofreie Zone beim
Balneario drei.
Ute und Klaus fahren noch ein Stück weiter, bis hinter den Hafen
von Arenal. Dort ist ein kleiner Badestrand, hier ist der Trubel
der Partymeile weit weg. 16 Kilometer sind sie jetzt gefahren und
Klaus meint: "Weiterzufahren haben wir keine Lust, wir sind ja
nicht zum Sport machen hier. Für einen netten Ausflug reicht es,
denn jetzt hört auch der schöne Fahrradweg auf." Hinter dem Hafen
von Arenal müssen Radfahrer auf der Straße fahren.
Nach einem Bier am "Ballermann sechs" haben die beiden Bochumer
genug Eindrücke von Arenal und der Playa de Palma gesammelt. "Es
ist irgendwie interessant hier, aber nicht unsere Art Urlaub zu
machen. Für einen Ausflug ist das eine super Sache." Immer am
Wasser entlang geht es dann wieder zurück nach Palma.
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