Juli Ramis inèdit” ist der Titel einer
Ausstellung, die im Jugendstilmuseum Can Prunera in Sóller
stattfindet. Der mallorquinische Maler Juli Ramis (Sóller 1909 –
Palma 1990) wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden und wird auf
der Insel allenthalben geehrt.
Der Galerist Joan Oliver hat hier Bilder aus den Jahren 1930 bis
1940 zusammengetragen, wobei der Schwerpunkt auf jenen Arbeiten
liegt, die von Künstlern wie Joan Miró oder Pablo Picasso
beeinflusst sind. Mit ihnen lebte Ramis in den 30er Jahren für eine
Weile in Paris. Dort begann er auch mit Kubismus, dem Postkubismus
und Fauvismus zu experimentieren, eine Stilrichtung, die er niemals
ganz verlassen hat. Ramis war zu jener Zeit von den Werken der in
Frankreich arbeitenden Avantgardisten sehr beeindruckt.
„Er war ein Poet mit dem Pinsel”, sagte Joan Oliver anlässlich
der Ausstellungseröffnung. „Und seine Reisen nach Paris vor dem
Spanischen Bürgerkrieg haben ihn lange Zeit geprägt.”
In Paris teilte Ramis einige Zeit Studio und Wohnung mit dem auf
Kuba aufgewachsenen Maler Wilfredo Lam (1902 bis 1982), der stark
vom Surrealismus, später von Frida Kahlo und Diego Rivera
beeinflusst wurde. Das schlägt sich auch in Ramis' Bildern nieder,
insbesondere in dem Bild „Interior amb dos personatges”.
Ramis hat Stil und Ausführung seiner Bilder im Laufe seiner
langen Karriere immer wieder verändert. Insofern ist der Vorschlag
von Joan Oliver, jedes Jahr eine Ausstellung einer bestimmten
Schaffensperiode von Ramis zu zeigen, mehr als einleuchtend.
Seit den 60er Jahren hatte Ramis Ausstellungen im In- und
Ausland; 1980 war in der Lonja eine Retrospektive mit 250 Arbeiten
zu sehen. c
Can Prunera, Sóller, Carrer de la Luna 90. Geöffnet von Dienstag
bis Sonntag von 10.30 bis 18.30 Uhr. Eintritt 4 Euro
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