Die Atmosphäre familiär, der Gastgeber
bestens gelaunt, auch das Wetter spielte mit – am „Tag der offenen
Tür” auf der Öko-Finca von Peter Maffay. Live-Bands, Bier- und
Snackbuden sowie ein buntes Kinderprogramm sorgten für ein
gelungenes Fest.
Er sehe nicht, sagt Peter Maffay in seiner Begrüßungsrede vor
der dicht gedrängten Besucherschar, wer hier Spanisch, Englisch
oder Deutsch spreche: „Ich sehe auch nicht, welcher Religion ihr
angehört oder welcher Partei. Was ich sehe, sind Menschen. Das ist
es, was wir sind und was uns verbindet.” Und wenn der Rockstar
einmal im Jahr die Türen zum „Hoffest” auf seiner Öko-Finca Ca'n
Sureda bei Pollença öffnet, dann „menschelt” es an jeder Ecke. Ob
junge Eltern mit ihren Sprösslingen im Kinderwagen oder per
Huckepack, ob ältere Semester, die happy vor der Bühne zu
Achtziger-Jahre-Hits der Live-Bands mitgrooven, ob die zahlreichen
treuen Maffay-Fans, die extra aus Deutschland angereist sind, um
ihrem Idol die Spende für seine Kinderstiftung heute persönlich zu
überreichen – Peter Maffays Botschaft ist angekommen: „Ihr seid
heute hier zu Hause – fühlt euch bitte so.” Seine Kinderstiftung
ist ihm eine echte Herzensangelegenheit, und das kommt rüber. Nicht
umsonst will der Musiker, der gerade seinen 60. Geburtstag gefeiert
hat, in seiner alten Heimat Siebenbürgen ein weiteres Kinderheim
nach dem hiesigen „Tabaluga”-Konzept, seiner 200 ins Leben
gerufenen Kinderstiftung, aufbauen. Deshalb hat er dieses Jahr auch
ausdrücklich Gäste aus Rumänien eingeladen, den Bürgermeister von
Radoç, eine Landrätin mit ihrer Tochter und die „Burghüterin” des
Gebäudes, wo das künftige Heim entstehen soll.
Peter Maffay wird nicht müde, Hände zu schütteln, Autogramme zu
geben, fürs Foto zu posieren, in die Arme zu nehmen. Auch Kathrin
Vogel ist mit Ehemann Thorsten aus Willingen angereist, um dem
Sänger eine Spardose mit 496 Euro zu übergeben. Die Summe hat sie
mit ihrer jüngst gegründeten Gitarrenschule zusammengetragen, und
Peter Maffay schaut sich das mitgebrachte Foto mit dem
Gitarrennachwuchs auch sehr genau an: „Wer ist denn das, der
Kleinste mit der größten Gitarre?” „So einer wie du”, lautet die
Antwort. Peter Maffay muss lachen: „Ich liebe Ehrlichkeit” sagt er
und auf die Frage, ob er nicht bald einmal mit den Kleinen
persönlich in die Saiten greifen könne: „Stuhl freihalten – ich
komme.” Nicht die Summe ist entscheidend, findet er, sondern „die
Haltung, wie sie zusammenkommt. Das ist das, was zählt”. 1500
Kinder mit schweren Schicksalen seien bisher auf der Finca zu Gast
gewesen, „und wir freuen uns auf die nächsten 1500”: „Kinder, denen
wir wieder Zuversicht und Kraft geben – denn sie sind die Kraft,
die über die Zukunft unserer Gesellschaft bestimmen.” Auch die
Zukunft Mallorcas lässt Peter Maffay nicht aus und appelliert an
die Politiker „nicht nachzulassen, damit diese Insel auch für die
kommenden Generationen so lebenswert bleibt”. Die Arbeit auf dem
Öko-Hof sieht er als „unseren Beitrag zum Erhalt dieser schönen
Insel”. „Stark ist, wer mehr Träume hat, als die Realität zerstören
kann”, steht in vier Sprachen auf den vier großen Flaggen, die über
der Finca-Bühne flattern. Keine Frage: Von hier ist noch viel
frischer Wind zu erwarten.
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