Vor zehn Jahren war das Herkunftszeichen mit Pomp aus der Taufe
gehoben worden: Fünf Sterne auf grünen Grund sollten nicht nur die
fünf größten Inseln des balearischen Archipels – Mallorca, Menorca,
Ibiza, Formentera und Cabrera – symbolisieren, sondern auch ähnlich
wie bei einem Fünf-Sterne-Hotel, höchste Qualität versprechen. Um
keine Zweifel aufkommen zu lassen, wurde dem neu geschaffenen Logo
die Bezeichnung „Producte Balear” beigefügt. Sie wurde zu einem
Schlagwort, mit dem alles und jedes bezeichnet werden konnte, was
auf den Inseln je das Licht der Welt erblickte hatte.
Nun wird dieses emblematische Logo wieder in der Versenkung
verschwinden. Hintergrund ist eine Bestimmung der Europäischen
Union, nach der Markenzeichen mit Hinweis auf eine bestimmte Region
abzuschaffen sind, wenn bei der Vergabe der Logos keine
zusätzlichen Qualitätsprüfungen stattfinden als jene, die ohnehin
von Rechts wegen vorgeschrieben sind. Auf diese Weise soll eine
Verunsicherung der Verbraucher ausgeschlossen werden.
In der Tat, so ein Sprecher des balearischen Handelsministerium,
durfte „Producte Balear” auf einer Vielzahl unterschiedlicher
Produkte prangen. Sicherlich waren Güter darunter, die
ausschließlich auf der Insel produziert worden waren.
Fünf-Sterne-Produkte nannten sich aber auch solche, die vom
Festland kamen und hier nur verarbeitet oder verpackt wurden. So
waren nicht nur Inselwein und Wurst „producte balear”, sondern auch
Schokolade, Armaturen, Zement.
Das Handelsministerium reagiert konstruktiv auf die EU-Vorgabe.
Es will verstärkt jene balearischen Gütesiegel fördern, bei deren
Produkten sehr wohl zusätzliche Qualitätskontrollen Pflicht sind
(siehe nebenstehendenArtikel). Diese Logos für garantierte Güte und
Herkunft gibt es für spezielle Lebensmittelprodukte wie Wein,
Olivenöl, Wurst, Gebäck, Honig, Spirituosen.
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