Der Auftakt in die heiße Jahreszeit dagegen verlief sowohl in
Deutschland als auch auf der Insel ähnlich: Beiderorts zeigte sich
zum kalendarischen Sommeranfang am 21. Juni ein durchwachsener
Wolken-Schauer-Sonne-Mix.
Nach wenigen Tagen erdrückend heißer Luft aus Afrika, sanken auf
den Inseln die Temperaturen schlagartig um fünf, sechs Grad.
Leichter Nieselregen und eine frische Brise bei bedecktem Himmel
sorgten am ersten offiziellen Sommertag für fast leere Strände, in
Capdepera wurden Windgeschwindigkeiten von rund 60
Stundenkilometern gemessen. Am kühlsten war es in Lluc mit 21 Grad
– in Deutschland lagen die Höchsttemperaturen zur Sommerwende
zwischen 14 und 20 Grad. Für Mallorca sind diese ersten Sommertage
ungewöhnlich frisch, liegen bis zu fünf Grad unter den Normalwerten
in dieser Jahreszeit.
Auch die Johannisnacht Sant Joan vom 23. auf den 24. Juni, bei
der die Mallorquiner Mittsommer am Strand feiern, fiel frisch aus:
Das tat der Freude an der „magischen Nacht“ aber keinen Abbruch –
dicht an dicht saßen die Menschen im Sand und auch das
mitternächtliche Bad im Meer, bei dem Zettel mit Wünschen, Kerzen
und Blumen ins Wasser gegeben werden, ließen sich viele nicht
nehmen und tauschten dafür ein paar Minuten den Pullover gegen den
Bikini.
Das Wetter wird wohl noch einige Tage brauchen, um sich auf
Sommer-Pegel einzuspielen: Es wird zwar etwas wärmer, die
Höchsttemperaturen schwanken zwischen 26 und 28 Grad, bleibt aber
wechselhaft. Doch dies ist kein Grund, um Trübsal zu blasen: Es
scheint wohl vorerst die letzte Schlechtwetterfront aus Norden
gewesen zu sein, die die Badefreude getrübt hat – viel
wahrscheinlicher ist es, dass wir uns in den kommenden Wochen noch
nach Abkühlung sehnen werden.
Im Juli und August bewegen sich die Temperaturen an der
mallorquinischen Küste in der Regel um die 30 Grad, im Inselinneren
um die 32 Grad. „Doch alles deutet darauf hin, dass die
Durchschnittstemperaturen dieses Jahr im Juli und August um
anderthalb bis zwei Grad höher liegen werden als üblich“, sagt
Agustí Jansà, Direktor des Meteorologischen Instituts der Balearen,
„wir hoffen nun, dass es nicht gar so heiß wird wie im Sommer 2003
– damals war es sogar um drei bis dreieinhalb Grad wärmer.“ Ein
Trend, der sich bereits seit Mai abzeichnet: War der erste Teil des
Frühlings im März und April vor allem regenreich – örtlich gab es
bis zu einem Drittel mehr Niederschlag als im Durchschnitt der
Vorjahres – waren Mai und die erste Junihälfte eher trocken und
rund drei Grad wärmer als üblich. Der Mai 2009 war sogar einer der
heißesten der letzten 40 Jahre.
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