Möglicherweise ist Deutschland das Vorbild. Dort wird die
sogenannte Abwrackprämie zur Unterstützung der Autoindustrie als
Erfolg gefeiert. Wer sein altes Autos verschrotten lässt und sich
ein neues zulegt, bekommt vom Staat 2500 Euro zugeschossen. So soll
die Konjunktur in Zeiten der Krise neue Impulse erhalten.
Jetzt hat Spaniens Ministerpräsident José Luis Rodríguez
Zapatero ebenfalls eine Direkthilfe für die darbende Autoindustrie
angekündigt: In Zusammenarbeit mit den Fahrzeugherstellern will
Madrid Autokäufern 1500 Euro zukommen lassen. 500 Euro vom Staat,
1000 Euro vom Fahrzeughersteller. Das macht insgesamt 1500 Euro
Prämie.
Flankierend zu dieser Maßnahme wollen eine Reihe von spanischen
Regionen Hilfen von 500 Euro beisteuern. Das macht dann, wie etwa
auf den Kanaren, 2000 Euro Abwrackzahlung.
Zum Verdruß der Autohändler auf den Inseln will sich die
Balearen-Regierung jedoch nicht an den Hilfen beteiligen. Die
Industrieministerin Francisca Vives verweist auf leere Kassen. Das
Geld sei in keinem Etatposten eingeplant. Die 500 Euro pro Neuwagen
könnten nur bezahlt werden, wenn Madrid endlich Wort halte und den
regionalen Finanzausgleich absegne, von dem sich die Inseln einen
Geldzufluss in dreistelliger Millionenhöhe pro Jahr erhoffen.
Die Autohändler sind über die regionale Zurückhaltung nicht
erbaut. Der Absatz sei im 1. Quartal gegenüber dem Vorjahr bereits
um die Hälfte eingebrochen. 10.000 bis 14.000 Neuwagen auf den
Inseln warteten auf Käufer. Die Branche glaubt, dass mit der Hilfe
aus Madrid (auch ohne Beihilfe aus Palma) rund 6000 Wagen auf den
Balearen verkauft werden könnten.
Und noch etwas macht den Autohändlern Sorge. Derzeit sind die
Details nicht geklärt, niemand weiß, wie die Prämien umgelegt
werden sollen. „Ich habe noch keine Ahnung, wie das Ganze laufen
soll”, sagte ein Verkäufer in Palma.
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