Es gibt doch kaum etwas Schöneres, als den
wohlverdienten Feierabend bei einem kühlen Glas Wein oder einem
anregenden Martini zu beginnen: Aber alleine auf dem Sofa? Da
bieten After-Work-Partys eine tolle Alternative. Erst recht,
nachdem die frühabendlichen Events in den letzten Monaten auf der
Insel schwer in Mode gekommen sind. Der Donnerstag ist dabei
besonders beliebt: Ab 19.30 Uhr trifft man sich in der Bodega des
Pueblo Español, oder ab 20 Uhr im schicken „Marchica“ auf ein
lockeres Come-Together.
Publikum ab 35 aufwärts, die Lust auf angeregte Gespräche am
Tapasbüfett (Montadito Stück 1'50 Euro) mitbringen und auch nicht
abgeneigt sind, später das Tanzbein zu schwingen – so beschreibt
Carlos Batista, Chef des Pueblo Español das Flair der dortigen
After Work Veranstaltung. Er selbst legt dazu Musik der 70er und
80er Jahre auf; wenn man des Smalltalks müde sei, werde noch
ausgelassen getanzt.
Seit wenigen Wochen ist auch die After Work Party im „Marchica“
dazu gekommen, veranstaltet wird sie von Sofia Kakar, die jede
Woche mit einem anderen attraktiven Highlight überrascht. Mal ist
es ein Bauchtanz-, mal ein Cocktailabend, mal gibt es eine
Verlosungsaktion. Diesen Donnerstag, 21. Mai, steht der Abend ganz
im Zeichen Brasiliens mit dem Auftritt einer Vosanova-Gruppe.
Besonderes Schmankerl im „Marchica“: Bis elf Uhr werden leckere
Häppchen auf Kosten des Hauses gereicht. „So kann man sich gleich
ein wenig stärken, wenn man direkt aus dem Büro kommt“, erklärt
Kakar.
Gedacht sind After Work Partys nämlich ursprünglich als Event,
das sich direkt an den Arbeitsalltag anschließt, Dresscode:
Geschäftskleidung. „Die Spanier kennen dieses Phänomen aber nicht
und auch die Engländer tun sich schwer, deswegen gehen viele doch
erst noch einmal nach Hause und ziehen sich um“, sagt Kakar
lachend, „umso überraschter sind sie dann aber, wenn sie merken,
dass After Work mehr ist, als nur ein, zwei entspannte Drinks:
Sondern ein gut funktionierendes Networking in lockerem Rahmen.“
Dies dürfte auch das derzeit so große Interesse an den Treffs
erklären: Während es für die Gastronomen vor allem eine
interessante Möglichkeit ist, trotz Flaute mehr Kundschaft
anzulocken, nutzen die Gäste immer häufiger die Gunst der Stunde,
um die in Krisenzeiten so wichtigen geschäftlichen Kontakte zu
knüpfen.
Neu ist die Idee nicht: Das Phänomen hat seinen Ursprung Ende
der 90er Jahre, wurde vor allem in Deutschland in großen Städten
gepflegt. Auf Mallorca gab es nach einem ersten Versuch vor vielen
Jahren im ehemaligen „Golden Door“ die erste kontinuierliche „After
Work Mallorca“ erst im Jahr 2005 im Club „113“. Sie wurde durch den
Eventmacher Tanio Pavlista zu einer legendären Institution, später
veranstaltete er die After Work Mallorca auch noch im „Marsalada“
und im „Kaelum“.
Seit wenigen Monaten nun trauen sich auch noch andere
Veranstalter an die Werktag-Partys: Neben „Marchica“ und „Pueblo
Español“ sind noch die „IO Lounge“ am Mittwochabend und die
After-Work-Stunden von Montag bis Freitag im „Puro Hotel“ zu
nennen. Herausragend ist das Angebot des „Jazz Voyeur Clubs“ für
alle, die Live-Musik lieben oder gerne selbst mal in Tasten oder
Saiten greifen möchten: Bei der „After Work Jam Session“ kann jeder
mitmachen: Und wer sich erst Mut antrinken muss, dem dürften die
Getränke zu Happy-Hour-Preisen gelegen kommen.
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