Ob Düfte, Cremes, Massageöle, Peelings,
Seifen, harmonisierende Raumsprays oder ganze Wellnesskuren, die
Palette der Beauty-Angebote aus Naturprodukten Mallorcas wird immer
länger. Kennt man hier die Mandel als Parfum oder Öl schon seit
Langem, kamen nach und nach auch Oliven, Rosmarin, Orangen,
Lavendel, Mandarinen oder Zitronen hinzu.
Findige Unternehmer haben das Inselimage zur Vermarktung ihrer
Produkte entdeckt. Und durchaus nicht zum Schaden der Verbraucher,
denn die Inhaltsstoffe der Fläschchen, Töpfe und Tiegel liest sich
wie die Inventarliste des Biogartens von Prinz Charles:
Johanniskraut, Kamille und Granatapfel findet man hier ebenso wie
Zitronen-, Avocado- oder Traubenkernöl, Petersilie, Yojoba oder
Feige.
"Zurück zur Natur" scheint das Gebot der Stunde zu lauten, denn
die Hersteller werben mit natürlichen Inhaltsstoffen und wenig
Chemie, gepaart mit der Rückbesinnung auf alte Traditionen. Das ist
nicht nur eine clevere Strategie, sondern steht für bewährte
Methoden. "Wir haben uralte Rezepturen aus dem mediterranen Raum
zur Basis aller unserer Naturprodukte gemacht", erklärt Thomas
Lommel, Geschäftsführer der Firma Oliveda auf Mallorca. "Im
Mittelpunkt steht der Olivenbaum, der Baum des Lebens, dessen
Früchte, Öl und Blattextrakte seit Urzeiten für Schönheit,
Gesundheit und Wohlbefinden genutzt werden." Rund 300.000 Bäume aus
kontrolliertem Anbau auf Mallorca und dem spanischen Festland
liefern die Grundstoffe für die ganzheitlichen Produkte, die
einzeln als Gesichts- und Körperpflege oder im Landhotel Son Brull
als Kurkonzept angeboten werden.
"Wichtigster Inhaltsstoff für unsere Kosmetik und Elexiere ist
der pure, ausgepresste Saft aus frischen Olivenblättern. Dieser
Saft war schon fester Bestandteil der altgriechischen und römischen
Medizin, und im alten Ägypten nutzten die Menschen das Olivenöl für
Gesundheit und Schönheit." Heute findet man die wertvollen
Inhaltsstoffe in der Oliveda-Kosmetik - der Saft von rund 150
Blättern steckt in einem Tiegel - ebenso wie in den Elixieren und
Tees zum Einnehmen. Ein ganzheitlicher Ansatz, der bis zu Popstars
wie Madonna durchgedrungen ist, die schon beim Kauf der
Oliveda-Tagescreme beobachtet wurde. "Ein besonderes Produkt ist
unser Olivenblatt-Gel, dem eine entzündungshemmende und
regenerierende Wirkung nachgewiesen wurde, die um ein Vielfaches
höher ist als bei Aloevera-Gel", sagt Lommel.
Einen Inselduft in Flaschen zu füllen, als Inbegriff des
mediterranen Lebensgefühls, diese Idee hatte der Mallorquiner
Bernardo Vallori schon vor 80 Jahren. Sein Mandelparfum "Flor
d'Ametler" wird noch heute so hergestellt wie am ersten Tag. Die
"Corporate Identity" des Familienunternehmens kommt zwar etwas
hausbacken daher - doch trotz Duftmischung anno 1930,
mallorquinischer Tracht und stilisierte Mandelblüte auf den Flakons
wird das Produkt heute in die ganze Welt exportiert. Inzwischen
gibt es eine ganze Palette verschiedener "Flor-
d'Ametler"-Düfte.
Nachahmer hat es seither nicht gegeben, bis Annette Hens vor
knapp einem Jahr die zündende Idee hatte: "Ich habe tatsächlich von
einem Mallorca-Duft geträumt, frisch und blumig, der mir noch am
nächsten Morgen in der Nase lag und mich nicht mehr losließ", sagt
die gelernte Haute-Couture-Schneiderin und Mallorca-Residentin. Sie
gründete die Firma "Perfumes Baleares" und beschloss, gleich zwei
Inseldüfte zu kreieren: Mallorca Pure No.1 und Ibiza Pure No.1. Bei
der Realisierung der Produkte vertraute sie dann der Nase und dem
Feingefühl eines Profis: Kim Weisswange, Chef-Parfumeurin der
Home-of-Fragrance-GmbH in Hamburg, die schon Düfte für die Queen
oder Popstars kreiert hat. "Zusammen haben wir die Gerüche und
Farben Mallorcas sowie das besondere Lebensgefühl auf dieser Insel
akribisch analysiert und in ein stimmiges Duftkonzept gebannt",
beschreibt sie die Entstehung des ersten "Mallorca-Parfums". Heraus
kam ein frischer, klassischer Chypre-Duft, der vor allem an die
Früchte und Pflanzen des Mittelmeerraumes erinnert. "Gleichzeitig
basiert das Parfum auf echten ätherischen Pflanzenölen und ist
damit ein Produkt traditioneller Parfumeurskunst." Der warme,
exotische Ibizaduft hingegen weckt andere Assoziationen. Es riecht
nach Sinnlichkeit, Flower-Power, Hippie-Stil, unkonventioneller
Lebensweise. Auch das Bild der tibetanischen Göttin Tara auf dem
Flakon soll dies symbolisieren: "Sie steht für Schönheit,
Lebensfreude, Mitgefühl, Offenheit und Friedfertigkeit, wie die
Insel selbst", erklärt Annette Hens ihre Wahl dieses Logos.
Irdischer geht es da bei den "Flor de Sal"-Damen Katja, Sabine
und Trudy zu. Dass Salz nicht nur eine kulinarische Delikatesse
sein kann, sondern auch auf unserer Haut gut wirkt, zeigen sie mit
ihrer Linie "Flor de Sal Body Spa". Seifenstücke, Körperpeeling und
Düfte enthalten nicht nur Lavendel-, Rosmarin-, Mandarinen- und
Rosenduft, sondern die kostbaren handgeschöpften Salzkristalle, die
mineralisierend, belebend und pflegend wirken und gegen freie
Radikale schützen.
Ein ähnliches Wellnesskonzept entwickelte Astrid Prinzessin zu
Stolberg, die Massageöle auf der Grundlage von feinem Mandel- oder
Olivenöl anbietet, gemischt mit reinen ätherischen Ölen aus
Rosmarin, Orange oder Mandeln. In diesem Fall wird das Öl
allerdings nicht mit alten Traditionen, sondern neuen
Fitnesskonzepten gepaart: "Beautywalking" nennt Astrid zu Stolberg
ihre Touren, auf denen Wandern mit Stretching, Atemübungen und
Duft-Massagen kombiniert werden. Ganzheitlicher kann man Mallorcas
Natur in der Tat nicht erleben.
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