Der neue Firmensitz des Energieversorgers
Gesa/Endesa in Palma dürfte sicherlich einer der aussichtsreichsten
Preisanwärter sein, wenn die balearische Architektenkammer in ein,
zwei Jahren ihre neuesten Auszeichnungen vergibt. Die Zentrale in
Coll d'en Rabassa, in der die Mitarbeiter seit nunmehr drei Wochen
ihre neuen Arbeitsplätze vorfinden, ist das Werk des Archikten
Miguel Arenas Gou. Der von ihm realisierte Baukörper setzt – in
diesen Dimensionen – neue Maßstäbe in Sachen Funktionalität,
Landschaftsintegration, Energiebilanz und Ästhetik.
Die neue Gesa-Zentrale, die für 50 Millionen Euro errichtet
wurde (inklusive Abriss des Altkraftwerks Sant Joan de Déu),
erinnert an ein Hochhaus, das jedoch nicht in den Himmel ragt,
sondern als kompakter Riegel auf die Seite gelegt wurde. So ragt
der Bau mit seinen drei Stockwerken lediglich zwölf Meter in die
Höhe und fügt sich nahtlos in die „Skyline” des Küstenstadtviertels
ein. Die Front aus beigen Keramik-Fliesen, die im Sonnenlicht
nahezu weiß erscheinen, wird unterbrochen durch blaue
Fensterbänder. An der Stirnfront sind die neuen Kundenschalter
untergebracht. Als eindrucksvoller Blickfang erweist sich
allerdings die Eingangshalle im mittleren Segment des Baukörpers:
Hier vereinen sich lichtdurchflutete Transparenz mit der
Öffentlichkeit mediterraner Foren. In luftiger Höhe der
Eingangshalle verbinden Laufstege die Stockwerke zwei und drei
zwischen den einzelnen Blockbereichen.
Die Arbeitsstellen für die rund 450 Mitarbeiter im Innern des
Konzerns sind so konzipiert, dass sie möglichst viel natürliches
Tageslicht nutzen. Alle Schreibtische und Arbeitsinseln in den
weitläufigen Etagen sind entlang der beiden Fensterfronten
angeordnet. Die großflächigen Fenster erlauben weite Ausblicke.
Auf die Auswahl des Glases hatte der Architekt ein besonderes
Augenmerk. Es hält die Sonnenhitze und den Lärm ab, von innen
wiederum kann keine Wärme entweichen. Das spezielle Isolierglas
hilft auf diese Weise Energie zu sparen. Das tun auch die begrünten
Dächer. Die Tiefgarage dagegen wird belüftet mit Hilfe eines
Wasserfalls, der kühlere Luft zirkulieren lässt. Wo immer es ging,
wurde mit modernen Kniffen der Stromverbrauch reduziert, so weit es
ging. Kein Wunder. Ein Stromkonzern wie Gesa/Endesa weiß selbst am
besten, wie viel Strom heutzutage wert ist.
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