Es ist die erste Ausstellung mit Plakaten von
Joan Miró, eine Eigenproduktion des Museums Es Baluard anlässlich
des 25. Todestages des Künstlers. Die 120 gezeigten Exponate
entstanden in den Jahren 1956 bis 1983, also aus den ganzen Jahren,
die Miró auf Mallorca lebte. Sie stammen aus dem Privatbesitz der
Familie Miró, aus der Miró-Stiftung, wurden vom Fomento de Turismo,
den Galerien Ferran Cano und Joan Oliver „Maneu“ und der Sala
Pelaires zur Verfügung gestellt.
Dort hatte Miró seine erste Einzelausstellung im Jahr 1970 und
danach fast jährlich bis 1978, zuletzt 1983. Sämtliche Plakate zu
den Ausstellungen wurden von ihm höchstpersönlich entworfen.
„Miró“, so die Direktorin des Museums, Cristina Ros, „war ungemein
großzügig, wenn es darum ging, Freunde zu unterstützen und
solidarisch zu sein.“ So sind Plakate zu finden, die Ausstellungen
oder Events von Freunden betreffen, wie eine Aufführung von Margot
Fonteyn und Rudolf Nurejew in New York, die Ausstellung von
Illustrationen für ein Buch von Paul Eluard, und immer wieder
Ankündigungen für den Freund Josep Sert.
Oder für Keramiker Llorens Artiges, der 1956 in der Galerie
Maeght in Paris ausstellte. Diese Galerie und die später gegründete
Fondation Maeght ist immer auf den Plakaten zu finden. Miró machte
sich gern für andere Künstler, andere Künste, stark.
Viele seiner Plakate haben politischen Charakter, wie etwa
„Aidez l'Espagne“, das er für die Weltausstellung in Paris 1937 für
den Pavillon des republikanischen Spanien fertigte. Er unterstützte
die Menschenrechte mit einem Plakat für die Unesco, verteidigte den
Gebrauch der katalanischen Sprache und Kultur.
Berühmt geworden ist sein Plakat für das Fomento de Turismo aus
dem Jahr 1979. Es entstand vier Jahre nach Francos Tod. Zuvor hatte
sich Miró niemals für irgendeine öffentliche Institution einspannen
lassen, die auch nur im Entferntesten mit dem Franco-Regime zu tun
hatte.
Miró war sportbegeistert. So entwarf er Plakate für den
Fußballclub Barça, für Fahrradrennen und die „Copa del Mundo Espana
1982“.
Eine ganze Wand ist den Plakaten gewidmet, die Miró für seine
eigenen Ausstellungen in der ganzen Welt machte. Die Ausstellung
gibt nicht nur einen Einblick in das Schaffen des katalanischen
Künstlers, sie ist auch ein Stück Zeitgeschichte.
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