Gebannt starren die beiden Frauen in die absolute Finsternis. Zwölf Minuten dauert es, dann entfährt ihren Mündern ein staunendes, lang gezogenes „Oahhh“: Der Pilz vor ihnen beginnt zu leuchten. „Das ist Bioluminiszenz“, erklärt Dieter Honstraß, „man sieht es erst, wenn sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt, genügend Sehpurpur aufgebaut haben.“ Dieter Honstraß ist Leiter einer mobilen Pilzschule, gab vor wenigen Tagen einen seiner Kurse auf der Insel. Mallorca sei ein Paradies für Pilzfreunde – rund 80 Prozent der Arten, die man hier fände, gebe es zwar auch in Deutschland. Aber da sind dann eben noch die anderen zwanzig Prozent, die es hier zu entdecken gibt: Wie zum Beispiel den leuchtenden Ölbaumpilz, der einzige leuchtende Pilz in ganz Europa. „Essen sollte man den nicht, der ist giftig – aber er ist schön fürs Auge“, erklärt Honstraß den Kursteilnehmern. Genauso wie auch der Wetterstern, der Erdstern oder der fast galaktisch wirkende Gitterling.
Mallorca: Delikatessen im nassen Laub
Jetzt ist die ideale Zeit, um mit dem Körbchen zur Pilzsuche aufzubrechen: Schätzungsweise 2000 Arten gibt es zu entdecken. Viele sind kurios, nur schön anzusehen – und andere machen sich sehr gut im Kochtopf
06.11.08 00:00
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