Auch wenn „alle acht Urgroßeltern Deutsche sind”, wie Königin
Sofía schon 1996 der Autorin ihrer ersten Biografie „La Reina”,
Pilar Urbano, verrät: „Ich bin Griechin, ein Kind des Mittelmeers”.
Dennoch wird dem erstgeborenen Kind des Königspaares Paul der I.
von Griechenland und Friederike von Hannover bis heute nachgesagt,
„fließend” Deutsch zu sprechen.
Schon mit knapp drei Jahren wird die Prinzessin, geboren am 2.
November 1938 in Athen, zum Flüchtling, als deutsche und
italienische Truppen das Land erobern. Teile ihrer Jugend verbringt
sie in Ägypten und Südafrika, bevor sie 1945 in die Heimat
zurückkehrt und ihre Ausbildung im deutschen Internat Salem
abschließt. An der Universität von Athen studiert die bekennende
Klassik-Liebhaberin – auch an ihrem 70. Geburtstag besucht sie mit
ihrer Familie ein Konzert des indischen Dirigenten Zubin Mehta –
Musik und Archäologie. Auf der Hochzeitsfeier des Herzogs von Kent
im nordenglischen York trifft sie 1961 Juan Carlos de Borbón. „Es
war Liebe auf den ersten Blick”, gesteht sie Pilar Urbano schon
1996. Und noch etwas: „Ich hätte nie aus Staatsräson geheiratet.”
Als ein Jahr später, am 14. Mai 1962, in der Kathedrale von Athen
die Hochzeit stattfindet, zu der auch 5000 Spanier kommen, kann
Sofía denn auch nicht darauf zählen, Königin zu werden. In Spanien
herrscht die Franco-Diktatur, nach seinem Tod 1975 und der Krönung
Juan Carlos' erlebt sie die schwere Zeit des Übergangs zur
Demokratie mit.
1963 wird ihre erste Tochter Elena, 1965 Cristina und
1968 schließlich der Thronfolger Felipe geboren. Heute ist Königin
Sofía Großmutter von acht Enkelkindern, eine Rolle, die sie
offenbar mit Begeisterung erfüllt. Seit ihre Kinder aus dem Haus
sind, hat sie begonnen, auch ohne Juan Carlos zu reisen und
Projekte gegen die Armut zu unterstützen. „Ich hoffe, dass die
Geschichte anerkennt, dass ich nützlich gewesen bin", wird sie in
der aktuellen Urbano-Biografie zitiert. „Das ist alles, was ich
möchte: mich nützlich machen.” (spe)
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