Während andere Airlines in Spanien hart um ihr
Überleben kämpfen müssen, baut die Fluggsellschaft Air Berlin –
Mallorcas aufkommensstärkste Luftbrücke von und nach Deutschland –
ihr Geschäft weiter aus: Neuester Standort im Air-Berlin-Flugnetz
auf der Iberischen Halbinsel wird die Stadt Cuidad Real in der
zentralspanischen Region Kastilien La Mancha. Der dortige Airport
wird vom 2. November an der 15. Flughafen in Spanien, auf dem die
weiß-roten Maschinen der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft
starten und landen werden. Den Ausbau des Flugnetzes gab
Air-Berlin-Berlin-Direktor Álvaro Middelmann am Mittwoch auf der
traditionellen Herbst-Pressekonferenz in Palma bekannt.
Ciudad Real ist Spaniens erster Privatflughafen und wird den
Betrieb offiziell Ende Oktober aufnehmen. Der junge
Regionalflughafen liegt in unmittelbarer Nachbarschaft des Bahnhofs
für den spanischen Hochgeschwindigkeitszuges AVE. Dieser verbindet
Ciudad Real mit dem Atocha-Zentralbahnhof in der spanischen
Hauptstadt in 50 Minuten. „Wenn man dagegen in Madrid landet,
benötigt man vom Flughafen Baralas per U-Bahn mindestens eine
Stunde bis nach Atocha”, sagte Middelmann. Von daher könnte Ciudad
Real sehr wohl auch als Alternativ-Flughafen für Madrid in Frage
kommen. Das sei aber nicht der vorrangige Grund für das Engagement
von Air Berlin in Kastilien. Das Ziel sei eher, in der Region neue
Nachfrage für den Flugverkehr zu generieren. Es gebe seitens der
Unternehmer dort große Bestrebungen, Ciudad Real zu einem
aeronautischen Kompetenzzentrum auszubauen.
Mit dem Beginn des Winterflugplans von Ende Oktober an stockt
Air Berlin seine innerspanischen Verbindungen weiter auf. Im
Vergleich zum Vorjahr gibt es zusätzliche Flüge etwa ab Alicante,
Almería, Oviedo, Barcelona und Valencia, zum Teil über das
Drehkreuz in Palma.
Son Sant Joan auf Mallorca ist ohnehin nach wie vor der
aufkommensstärkste Flughafen für Air Berlin. Mit 4'66 Millionen
Passagieren im bisherigen Jahresverlauf beförderte das Unternehmen
dort mehr Fluggäste als in Düsseldorf, dem meist-frequentiertesten
Flughafen der Airline in Deutschland. Knapp 30 Prozent aller
Menschen, die in Palma starteten oder landeten, waren mit
Air-Berlin-Maschinen unterwegs.
Die Schwierigkeiten der anderen in Palma firmierenden
Fluggesellschaften wie Spanair oder Futura machen sich nach den
Worten des Air-Berlein-Vertriebsdirektors für Spanien und Portugal,
Pablo Caspers, durchaus bemerkbar. „Unsere Maschinen nach Madrid
sind gut gefüllt.” Von Nachteil sei jedoch, dass die Startzeiten
für Geschäftsreisende weniger günstig, also nicht in aller Frühe,
seien.
Kein Thema bei der zweimal im Jahr stattfindenden
Pressekonferenz war die unlängst ausgebrochene Streit darüber, ob
Air Berlin bei innerspanischen Flügen auch die Regionalsprache
Catalá an Bord verwenden sollte. Zu diesem Punkt hatte Álvaro
Middelmann vor wenigen Tagen erklärt, dass die Gesellschaft sich
auf die in der Verfassung garantierte gemeinsame Sprache alles
Spanier, dem Spanischen, berufe. Das deutsche Unternehmen Air
Berlin leiste bereits große Anstrengungen, damit die
Besatzungsmitglieder zumindest Spanisch beherrschten.
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