Angesichts der Krise am Bau sowie der Konsumzurückhaltung geht
auf den Balearen die Furcht vor der Arbeitslosigkeit um. Gleichwohl
mahnen Wirtschaftsverbände und Experten, sich von der
konjunkturellen Unsicherheit nicht lähmen zu lassen. Die
Handelskammer prognostiziert "leichtes Wachstum", auch wenn die
Unternehmer sich verstärkt pessimistisch äußern. Im 2. Quartal
legte die Wirtschaft 1'4 Prozent zu. Gerade der
Dienstleistungsbereich bleibe die stabile Säule der
Balearen-Ökonomie.
Wirtschaftsbeobachter der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora"
verglichen die derzeitige Situation mit früheren Krisen und kamen
zu dem Schluss, dass die Inseln ungeachtet der negativen
Indikatoren sich derzeit nicht ihrer härtesten Bewährungsprobe zu
stellen hätten. So habe die Arbeitslosenquote im Juli 7'2 Prozent
betragen. Im Juli 2002 lag sie - nach den New Yorker
Terroranschlägen vom 11. September - mit 6'3 Prozent ähnlich hoch.
Im Unterschied zu damals gebe es aber derzeit mit 550.300 deutlich
mehr Beschäftigte als 2002 mit 390.600.
Die Arbeitlosigkeit stieg im Juli um 8'1 Prozent auf 39.927
Registrierte. Vor einem Jahr waren es lediglich 29.334. Interanual
betrug der Zuwachs 36 Prozent.
Vor allem die Baubranche leidet. Seit Juli 2007 stieg die Zahl
der Erwerbslosen um 78'9 Prozent auf 10.885. Das heißt: Gut jeder
vierte Arbeitslose stammt derzeit vom Bau. Die Talsohle ist nicht
durchschritten. Die Gewerkschaften prognostizieren für kommenden
Winter insgesamt 70.000 Arbeitslose, 20.000 mehr als im
Vorjahr.
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