Das Problem des Lokals "Bärenhaus" nahe der
Strandpromende von Cala Rajada lasse sich auf eine klare Formel
bringen, sagt Christian Rach: "Cala Rajada ist nicht Bad
Salzuflen". Der Hamburger Sternekoch, der als "Rach, der
Restaurantester" auf RTL schon rund 20 angeschlagene
Gastro-Betriebe wieder auf Vordermann gebracht hat, kam nun mit
einem Drehteam ("Eyeworks") erstmals nach Mallorca, um hier Viola
Tölle, Inhaberin der "Casa del Oso", und Ehemann Georg mit Rat und
Tat zur Seite zu stehen.
Bevor das Paar sein Lokal, das durch und durch mit dem
gemeinsamen Lieblingstier, dem Bären, in allen denkbaren
Variationen - als Teddy, in Plüsch, Holz, Keramik, gemalt oder
gebastelt, groß und klein - dekoriert ist, im Juli 2007 im
mallorquinischen Badeort eröffnete, hatte es ein Restaurant mit
identischer Einrichtung in dem Kurort in Nordrhein-Westfalen: "Und
da hat es geklappt", beteuert Viola Tölle. Nur: "Transferleistungen
von A nach B", so Christian Rach, "funktionieren nun mal leider
nicht. Deshalb sei als Erstes eine genaue Standortanalyse mit drei
Zentralfragen vonnöten: Wo bin ich? Wen will ich erreichen? Wie
mache ich das?
Der Sternekoch - einen Stern im Guide Michelin, 17 Punkte im
Gault Millau und viele weitere Auszeichnungen -, der mit seinem
"Tafelhaus" fester Bestandteil von Hamburgs Spitzengastronomie ist
und für den früher etwa auch TV-Koch Tim Mälzer drei Jahre
gearbeitet hat, kennt die Probleme aus jahrelanger Praxis. Sein
Urteil erscheint manchen hart, sei aber gerecht, findet Viola
Tölle: "Ich wusste ja, worauf ich mich einlasse." Und dann legt der
Meister los: Die Bestuhlung draußen, Marke weißes Plastik, "geht
schon mal gar nicht". Schließlich sei es in dieser "Laufgegend" in
unmittelbarer Strandnähe wichtig, die Leute schon mit einem
ansprechenden Ambiente von draußen neugierig zu machen. Neben der
Optik habe zur Beantwortung der Kernfrage "Wie bringe ich das Ding
zum Laufen" natürlich eines Priorität: das Speise- und
Getränkeangebot. "Ein neuer Koch muss her", findet Christian Rach.
Ein Mischmasch aus "Sushi, Tapas und Pizza auf einer Karte" sei ein
No-Go: "Der Gast will wissen, was ihn erwartet." Für das
"Bärenhaus" empfiehlt Rach die "kleine, aber feine Karte":
"Überschaubare Portionen zu moderaten Preisen."
Ehepaar Tölle gerät ganz schön ins Schwitzen. Aber die
"Bereitschaft zur Veränderung" hält Christian Rach, der früher mal
Philosophie und Mathematik studiert hat, bevor er sich für die
Gastronomie entschied ("Es begann damit, dass ich damals als
Kellner und Koch gejobbt habe") für die Erfolgsbedingung
schlechthin. Und fordert "vollen Einsatz" - auch von sich selbst.
Er habe noch nicht einmal Zeit gehabt, im Meer zu baden, sagt der
Mallorca-Fan, der schon oft seinen Familienurlaub hier verbracht
hat: "Schlafen kann ich auch nächste Woche." Wer sich vom Ergebnis
seiner Bemühungen ein Bild machen möchte: Der Sendetermin ist
voraussichtlich Sonntag, 1. September, um 19.05 Uhr.
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