Mallorcas Winzer blicken mit einem lachendem
und einem weinenden Auge auf das vergangene Jahr zurück. Denn die
Trauben, die 2007 auf dem Rebland der Insel heranreiften, brachten
allerbeste Qualität hervor. Die Erntemenge fiel jedoch im Vergleich
zum Vorjahr geringer aus, sagte der Präsident des balearischen
Weingüterverbandes, Ramon Servalls. Je nach Region und Rebsorte gab
es Einbußen, die bei den Weißweinsorten bis zu 40 Prozent, bei den
Rotweinsorten bis zu 20 Prozent betragen konnten. Nach vorsichtigen
Schätzungen ist davon auszugehen, dass inselweit ein Fünftel
weniger Traubenmost gekeltert wurde als im Vergleich zu 2006.
Schuld waren die Witterungsbedingungen. Das Frühjahr war zu
kühl, es regnete nicht immer zum richtigen Zeitpunkt und der Sommer
war nicht so heiß wie sonst.
Der Präsident der Anbauregion DO Pla i Llevant, Antoni
Bennàssar, bezifferte die 2007er Weinproduktion im Inselosten auf
1'149 Millionen Liter, etwa 20'1 Prozent weniger als 2006.
Die geringere Produktion wird sich nach Ramon Servalls Worten
erst in zwei, drei Jahren bemerkbar machen, und zwar dann, wenn die
gereiften Qualitätsweine des Jahrgangs – die Crianzas und Reservas
– auf den Markt kommen.
Unabhängig von dieser vorhersehbaren Verknappung hat die
Nachfrage nach Inselwein im Ausland deutlich zugenommen. Allein in
den ersten zehn Monaten 2007 wurden mit 306.000 Litern 33'4 Prozent
mehr Balearen-Wein jenseits der spanischen Grenzen exportiert.
Ramon Servalls glaubt indes nicht, dass der rare 2007er die
Preise steigen lässt. „Das wäre nicht schlau. So, wie die Preise in
üppigen Jahren nicht fallen sollten, sollten sie in knappen Jahren
nicht in die Höhe schießen.”
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