Mitglieder der Umwelschutzgruppe Greenpeace haben am vergangenen
Montag gegen die Müllverbrennung auf Mallorca demonstriert. Sie
entrollten ein rund 120 Quadratmeter großes Spruchband, auf dem zu
lesen war: „Müllverbrennung ist giftig.” Als Ort für den Protest
hatten sie sich die Müllverbrennungsanlage Son Reus bei Palma
ausgesucht.
Laut Greenpeace werden beim Verbrennen von Müll ultrafeine
Partikel in die Luft geblasen, die auch von modernen Filteranlagen
nicht aufgehalten werden können. Diese Partikel seien krebserregend
und könnten die Genstruktur des Menschen verändern. Außerdem steige
das Risiko von Herzkreislauferkrankungen. Die Umweltschützer
fordern eine Neufassung des Abfallplans, der die Müllreduzierung,
–vermeidung und das Recycling entscheidend voranbringen soll.
Auf Mallorca ist für die Müllentsorgung der Inselrat zuständig.
Dessen Umweltdezernentin Catalina Julve eilte nach Son Reus, als
sie von dem Greenpeace-Protest erfuhr, und versuchte die
Umweltschützer zu besänftigen. Julve verwies auf den Plan zur
Umwelt-Überwachung und forderte die Umweltschützer auf, die
Bevölkerung nicht unnütz zu beunruhigen. Das aktuelle
Abfallentsorgungskonzept auf Mallorca sei „realistisch”. Zwar plane
man langfristig die Abschaffung der Müllverbrennung, dies sei aber
nicht umzusetzen, solange nur rund 20 Prozent des Mülls auf der
Insel recycelt werden: ,,Wir wollen auf Mallorca keine Müllkippen
mehr".
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