Das niederländische Architektenbüro West8 unter Leitung des
Landschaftsplaners Adriaan Geuze ist der Sieger des
Ideenwettbewerbes zur Sanierung der Playa de Palma. Das „Konsortium
zur Verbesserung und Verschönerung der Playa de Palma” gab das
Ergebnis am vergangenen Donnerstag bekannt. Die Entscheidung
zugunsten des Rotterdamer Studios West8, das noch von der damaligen
konservativen Balearen-Regierung zur Teilnahme an dem Wettbewerb
eingeladen worden war, sei einstimmig ausgefallen.
Für die Playa de Palma wird West8 in den kommenden drei Monaten
zusammen mit einem lokalen Planungsstab einen Masterplan
fertigstellen, sagte der balearische Tourismusminister Francesc
Buils. Ein solcher „plan director” sei ein städteplanerisches
Instrument, das noch keine konkreten Bauvorhaben enthält, aber
bereits den übergeordneten Planungsrahmen vorgibt.
Man habe sich, so Buils weiter, für Adriaan Geuze und West8
entschieden, weil dieses Architektenstudio am besten dafür geeignet
sein, die Sanierung einer in die Jahre gekommenen Tourismusregion
zu lenken. Die Ideen, die die Niederländer zum Wandel der
Urlauberbucht einbringen wollen, „beinhalten Kriterien der
Nachhaltigkeit und schaffen dadurch die Grundlagen für die neue
Playa de Palma der Zukunft”, sagte der Tourismusminister als
Vorsitzender des Konsortiums. Dem Gremium gehören neben der
Balearen-Regierung je ein Vertreter der spanischen
Zentralregierung, des mallorquinischen Inselrates sowie der
Stadtverwaltungen Palma und Llucmajor an.
Obgleich Francesc Buils noch keine konkreten Bau– oder
Entkernungsmaßnahmen für die Playa de Palma nennen wollte und auch
zur Finanzierung keine Stellung nahm, umriss er einige der
herausragenden Merkmale, mit denen die niederländischen Planer die
Playa de Palma wieder zu einer Pionierregion in Sachen Tourismus
machen wollen. Nach Buils Worten sind es folgende Punkte:
Vorrang des Tourismus: Der Nutzung der Siedlungsmeile an der
Bucht durch Urlauber wird eine höhere Priorität eingeräumt.
Wohnbereiche und Übernachtungsbereiche sollen nicht miteinander
konkurrieren. Aus diesem Grund müssten die verschiedenen Nutzungen
(Urlaub, Wohnen, Freizeit) stärker als bisher definiert und
voneinander getrennt werden.
Bessere Verkehrsanbindung: Als notwendig wird der Bau einer
Straßenbahn angesehen. Sie solle die Stadt und die Bucht, aber auch
den Flughafen und die Tourismuszonen eng miteinander verbinden.
Schutz von Ses Fontanelles: Das Feuchtgebiet bei Can Pastilla
solle vor einer weiteren Bebauung bewahrt werden. Eine
Unternehmensgruppe, die dort für einen dreistelligen
Millionenbetrag ein Einkaufs– und Freizeitzentrum errichten will,
wird nach Angaben des Konsortiums nun ein alternatives Grundstück
unweit von Ses Fontanelles zugewiesen bekommen. Der genaue Standort
stand jedoch nicht fest.
Ein „Bulevar” solle die gesamte Playa erschließen und für das
Image der Zone einen Mehrwert schaffen.
In einer ersten Reaktion begrüßte der Hotelverband an der Playa
de Palma die Entscheidung des Konsortiums. Vor allem die Anbindung
des Flughafens mit einem sauberen und ökologischen Transportmittel
wie der. Straßenbahn sei positiv. Bei einer Einschränkung: Die
Bahnlinie dürfe nicht in erster Meereslinie errichtet werden.
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