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Mallorca im Januar und Februar sei „ein blühender Frühlingstraum”, lockt der Reiseveranstalter Bestminutetravel im Internet. An vielen Stellen der Insel entfalten die weit über 100.000 Mandelbäume der Insel derzeit nach und nach ihre schönste Pracht und hüllen Felder und Berge in ein romantisches weiß-rosa Blütenkleid. Zusammen mit den milden Temperaturen – am vergangenen Wochenende wagten einige Hartgesottene bei rund 20 Grad Lufttemperatur sogar ein Bad im Meer - ist die Baleareninsel derzeit ideales Zielgebiet für Wanderurlauber und Naturliebhaber.

Die Mandelblüte und das milde Winterklima Mallorcas alleine seien heute allerdings kein wirksames Marketingargument mehr, sagt Juan Antonio Fuster, Sprecher der mallorquinischen Hotelvereinigung. „Vor 30 Jahren hat man damit noch gezielt Reklame gemacht”, erinnert sich der Mallorquiner. Romantik hin, Wetter her - heute müsse man den Touristen schon handfestere Gründe für einen Inselbesuch nennen: Sportmöglichkeiten, Events, Gastronomie, Unterkünfte - alles muss zusammenpassen.

Die Bemühungen um die Entzerrung und Verlängerung der Saison in den Winter hinein seien durch die wirtschaftliche Krise nach der Jahrtausendwende ins Stocken geraten. Davor hätten mehr Hotels im Winter geöffnet gehabt als heute: Nur etwa 25 Prozent der Herbergen seien derzeit in Betrieb. „In der Nebensaison zu öffnen, ist ein waghalsiges Experiment für den Unternehmer. Man kann in zwei Monaten alles verlieren, was man den Rest des Jahres erwirtschaftet hat.” Einzig Palma habe als Winterziel zugelegt: Für eine Städtereise könne die Balearen-Hauptstadt auch im Winter viel bieten. Die Mandelblüte gibt's quasi als Zugabe.