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Weltweite Panikstimmung an den Börsen, besorgte Konzernbosse, Dow Jones, Dax oder Nikkei im freien Fall - was bisher für viele Menschen eher irreale Schreckgespenste waren, kann plötzlich beängstigend real werden. Verfolgte man bislang eher distanziert am heimischen Fernseher Aktienhändler am Rande des Nervenzusammenbruchs, lassen die Nachrichten der letzten Tage wenige kalt.

Schon im vergangenen Jahr brachten steigende Hypothekenzinsen viele Hausoder Wohnungsbesitzer in Existenz-Bedrängnis. Besonders auf Mallorca war in den letzten zehn Jahren gut zu beobachten, wie die Preise für Immobilien stärker stiegen als die Einkommen. Heute können viele Menschen diese Preise nicht mehr bezahlen.

Schon löst der dramatische Kursabsturz der vergangenen Tage Spekulationen über eine Wirtschaftskrise aus, die auch Europa betreffen könnte. Plötzlich sind nicht mehr nur die Besitzer überteuerter Immobilien betroffen, sondern auch viele kleine Sparer und Privatanleger. Auch auf Mallorca haben laut Finanzexperten seit Montag Tausende von Menschen einen Teil ihrer Ersparnisse verloren. Auch Lebensversicherungen sind teilweise von den Kurseinbrüchen betroffen, nun kommt noch die Angst vor Gehaltskürzungen oder dem Verlust des Arbeitsplatzes hinzu. Denn geht es der amerikanischen Wirtschaft schlecht, wird weniger importiert und konsumiert, was wiederum eine Bedrohung für den Exportweltmeister Deutschland sein kann.

Auch Spanien und speziell Mallorca könnte hiervon betroffen sein, sollte sich das Konsumverhalten in so wichtigen Quellmärkten wie Deutschland oder England verändern. Wird plötzlich weniger Geld für Reisen ausgegeben, dann kommt die gefürchtete Wirtschaftskrise auch sehr schnell hier auf der Insel an. Mallorquinische Hoteliers befürchten schon Buchungsrückgänge für den Sommer 2008. Dies wiederum würde einen Schneeballeffekt auf diverse Branchen wie Gastronomie, Handel oder Autovermieter auslösen. Damit hätten nicht nur Spekulanten auf der Insel schlechte Aktien.