Die Quittung erhält der Kunde erst lange nach
dem Urlaub mit dem Kontoauszug: Zweimal 350 Euro mit der spanischen
La-Caixa-Bankkarte beim Deutschlandbesuch an einem Automaten
abgehoben – das schlägt mit einer Gebühr von 28 Euro zu Buche.
Trotz eines vereinten Europa: Wer sich nicht über mögliche Kosten
informiert, den können Abhebungen und Überweisungen zwischen
Spanien und Deutschland teuer zu stehen kommen.
Ab dem 28. Januar läuft eine Initiative der Europäischen
Bankengemeinschaft an, die SEPA (Single Euro Payments Area): Bis
2010 soll es innerhalb der EU-Länder einen einheitlich gestalteten,
europäischen Zahlungsraum geben, soll nicht mehr zwischen
inländischen und grenzüberschreitenden Zahlungen unterschieden
werden. Das Projekt betrifft in erster Linie bankinterne Abläufe,
für den Endverbraucher ändert sich erst einmal nichts. Der tut gut
daran, mögliche Gebühren direkt im Preis- und Leistungsverzeichnis
seines Bankinstitutes einzusehen, das bei den meisten Banken online
abrufbar ist: Denn mit Fragen nach der internationalen
Kostenregelung sind Kundenberater am Bankschalter meist schnell
überfordert.
Aufgepasst deswegen beim Tätigen von internationalen
Überweisungen, vor allem von Spanien nach Deutschland: Seit 2001
regelt eine EU-Bestimmung, dass grenzüberschreitende Zahlungen den
Kunden nicht teurer kommen dürfen als eine vergleichbare Zahlung
auf nationaler Ebene.
Voraussetzung dafür ist, dass es sich dabei um einen Betrag
unter 50.000 Euro handelt und der Kunde die Bankverbindung des
Empfängers gemäß dem EU-Standard angibt: Inklusive IBAN
(internationale Kontonummer) und BIC (internationale Bankleitzahl).
Fehlen die Angaben, greift die EU-Bestimmung nicht und die
Überweisungskosten steigen enorm: Anstatt 0'35 Prozent des Betrages
oder mindestens drei Euro, zahlt ein Kunde dann plötzlich 0'55
Prozent des Betrages, mindestens aber 19 Euro.
Das wache Auge des Verbrauchers ist gefragt: Weil der EU-Vorgang
noch nicht standardisiert ist, ist der Kunde darauf angewiesen,
dass der spanische Bankangestellte die Verbilligung beim
Überweisungsvorgang bedenkt. Selbst bei Daueraufträgen muss sie
jedes Mal wieder von Hand eingegeben werden, Fehler sind
vorprogrammiert. In Deutschland ist die EU-Richtlinie bereits
besser umgesetzt. Aber auch, wer nur per Karte an das eigene Geld
will, sollte sich vorab über Kosten informieren: Oft lohnt es sich
beispielsweise doch, noch ein Konto im anderen Land zu führen. Die
Gebühren für Abhebungen im Ausland sind immer bei dem Institut zu
erfragen, das die Karte ausgegeben hat.
Und sie richten sich nach dem Kartentyp: So belaufen sie sich
etwa bei der Dresdner Bank auf ein Prozent des Betrages und
mindestens 4'50 Euro, bei einer Kreditkarte liegen die Kosten bei
zwei Prozent des Abhebebetrages und mindestens 5'11 Euro für eine
Abhebung in Spanien. Die Sparkasse Hannover, alle Sparkassen haben
ihre eigene Preispolitik, berechnet für eine Abhebung mit einer
Sparkassenkarte innerhalb der EU mindestens ein Prozent oder
mindestens vier Euro, bei einer Kreditkarte zwei Prozent oder
mindestens fünf Euro.
In jedem Fall teurer ist es andersherum – bei einer Abhebung mit
einer spanischen Karte in Deutschland: Kunden mit beispielsweise
einer Karte der La Caixa zahlen vier Prozent. Dagegen ist das
direkte Zahlen über die Visa-Funktion an einem Kartenterminal im
Geschäft kostenlos: Es empfiehlt sich also oft, direkt mit der
Karte zu bezahlen, als erst teuer Bargeld zu ziehen. Das gilt auch
für das Bezahlen mit deutschen Karten in Spanien: Das Bezahlen mit
der Sparkassen Card ist an jedem Maestro-Terminal der EU ohne
weitere Kosten verbunden.
Gut beraten ist der Kunde auch, wenn er im Ausland ein
Geldinstitut aufsucht, das mit seiner Bank zu Hause ein
Preisabkommen geschlossen hat: So können Kunden der Deutschen Bank
etwa mit der Deutschen Bank Card oder SparCard an institutseigenen
Automaten im Ausland kostenfrei Geld abheben.
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