Die unangenehme Nachricht des Tages kam diesmal
von der PP-Abgeordneten und früheren Gesundheitsministerin Aina
Castillo: Der Stopp des Krankenhausneubaus in Son Espases kostet
zurzeit eine Million Euro pro Monat. Nach zwei Monaten Baustopp
müssten bereits zwei Millionen Euro für die Miete der Maschinen und
die laufenden Verträge der Arbeiter gezahlt werden.
Ministerpräsident Francesc Antich wirkte während der Debatte am
Mittwoch im Parlament sichtlich angeschlagen, zumal der neue
Gesundheitsminister Vicenç Tomás den Zahlen Castillos nichts
entgegensetzen konnte. Obwohl ein Ende der Diskussion bevorsteht -
am 5. Oktober muss Antich seine endgültige Entscheidung bekannt
geben - ist noch lange keine Lösung in Sicht.
Allein in der vergangenen Woche wurden neben Neubau auf dem
Gelände Son Espases und Restaurierung des alten Krankenhauses Son
Dureta auch noch die Möglichkeit einer dritten Lösung aufs Tapet
gebracht: Ein freies Grundstück neben dem Sportzentrum Son Hugo sei
eine weitere Option für einen Neubau, gab die Regierung bekannt.
Man werde diese Möglichkeit so schnell es geht prüfen, ließ die
PSOE verlauten, und das, obwohl dies auf einer Pressekonferenz vor
zwei Wochen von Kanzleiamtsminister Albert Moragues noch
ausgeschlossen worden war. Eine Umfrage unter Bürgern ergab, dass
die meisten Befragten diesen „dritten Weg” für den absurdesten
halten.
Während Bürgerbewegungen und Umweltschützer nach wie vor gegen
den Neubau eines Hospitals protestieren, sind die meisten
Angestellten der Klinik Son Dureta gegen die Renovierung des alten
Krankenhauses.
Regierungssprecherin Margarita Nájera räumte unterdessen
Uneinigkeiten innerhalb der Koalition ein. Besonders die Mitglieder
der Bloc-Partei wehren sich vehement gegen einen Neubau.
Der PSOE-Präsident hatte während seines Wahlkampfes versprochen,
den umstrittenen Neubau zu stoppen.
Die Ergebnisse der von Antich eingesetzten
Untersuchungskommission haben mittlerweile ergeben, dass die
Renovierung der alten Klinik wesentlich teurer und zeitaufwendiger
wäre als ein Neubau. Allein die Konventionalstrafen für den Bruch
der Verträge der Vorgängerregierung würden sich auf knapp 20
Millionen Euro belaufen.
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