Auch wenn ich die Ideen für meine Food–Kolumne oft aufgrund
unmittelbar erlebter persönlicher Erfahrungen bekomme, möchte ich
betonen, dass dies beim heutigen Thema nicht der Fall ist. Da wir
aber bald Karneval haben, denke ich doch, dass das Katerfrühstück
bei manchen demnächst sehr wohl ein Thema ist. Vorsorgen ist ja
immer besser als Heilen: Was also kann man tun, um einen Kater
bestmöglichst zu vermeiden? Das verrate ich Ihnen jetzt:
Trinken Sie Alkohol nie auf leeren Magen, da das die
Alkoholaufnahme ins Blut noch beschleunigt.
Wenn Sie wissen, dass Sie wahrscheinlich etwas mehr Alkohol
trinken werden, als Ihnen eigentlich guttut, so dürfen Sie
ausnahmsweise bei den kalorienreicheren Speisen zuschlagen. Fett–
und eiweißreiche Mahlzeiten verzögern durch ihre längere
Verweildauer die Alkoholaufnahme ins Blut.
Trinken Sie auf keinen Fall nur Alkohol, sondern auch viel
Wasser oder verdünnte Fruchtsäfte.
Essen Sie zwischendurch kleinere Häppchen: Da Alkohol den
Appetit stimuliert, dürfte das kein Problem sein. Damit wird die
Wirkung des Alkohols verlangsamt.
Vorsicht: Die obigen Tipps sind nur so zu verstehen, dass
dadurch ein eventueller Kater am nächsten Morgen nicht ganz so
schlimm ausfällt. Die Kalorienbilanz wird trotzdem fatal ausfallen.
Aber darum geht es ja heute erstmalig nicht.
Bei warmen, zuckerreichen und kohlensäurehaltigen Getränken wird
der Alkohol besonders schnell vom Körper aufgenommen, hier ist also
besondere Vorsicht geboten.
Sogenannte „Fuselalkohole” sind natürlich besonders
prädestiniert für einen schönen Kater am nächsten Morgen. Wie immer
gilt also auch hier: Qualität vor Quantität. Besser bei einem guten
Glas Wein bleiben als bei drei schlechten. In der Fuselhierarchie
führt übrigens der Whiskey. Wein und Gin sind, relativ gesehen,
weniger kopfschmerz-produktiv.
Sollte – trotz meiner guten Tipps – der nächste Morgen oder
sogar erst Mittag mit Kopfschmerzen, Brummschädel und Bleifüßen
beginnen, so hilft nur noch ein richtig schönes Katerfrühstück.
Gleiches mit Gleichem bekämpfen hilft hier weniger: Hat man am
Vorabend zu viel getrunken, so soll man am nächsten Morgen zwar
auch viel trinken, jedoch nur Wasser und Fruchtsaftschorlen, um
seinen „Brand zu löschen”. Alkohol hemmt ja unser Hormon
Vasopressin, das normalerweise Wasser im Körper zurückhält, und so
kommt es zu diesem unstillbaren Durst am nächsten Morgen.
Im Allgemeinen gilt: Man sollte nichts essen, was den Körper
zusätzlich belastet. Rollmops und Hering haben durchaus ihre
Berechtigung, da sie mineralstoffreich sind und mit dem darin
enthaltenen Salz den Mineralhaushalt wieder in Ordnung bringen.
Fisch muss aber nicht sein. Auch eine Brühe oder ein Eintopf geben
dem Körper verlorene Mineralstoffe zurück.
Auf zuckerreiche Lebensmittel sollte man eher verzichten, da sie
den Kater unnötig verstärken können.
Fruchtzucker hilft aktiv mit beim Alkoholabbau: Honig statt
normalen Haushaltszucker verwenden, ein Glas frisch gepressten
Frucht– oder Gemüsesaft trinken und einen Fruchtsalat mit Joghurt
zum Katermenü hinzufügen.
Kaffee wirkt ja, wie wir wissen, konzentrationsfördernd und ist
oft gut gegen Kopfschmerzen. Bei empfindlichen Personen kann er
jedoch noch zusätzlich den Magen reizen und ist daher in diesem
Falle mit besonderer Vorsicht zu genießen.
In diesem Sinne wünsche ich viel Spaß beim Feiern. Und nicht
vergessen: Das beste Mittel gegen Kater ist und bleibt immer noch
der Alkoholgenuss mit Maß und Ziel.
Die Autorin ist Ernährungsberaterin im Hotel Mardaval &
Spa in Costa d'en Blanes. Freitags um 16 Uhr lädt sie zum ,,Spa
Tea" in der Food & Spa Lounge, um Interessierte über aktuelle
Gesundheitsthemen zu informieren.
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.