Hurra! Das Wetter auf Mallorca wird immer besser. Mancher von
uns wird es noch erleben, dass im Mittelmeer das ganze Jahr über
Badewassertemperatur herrscht. Reges Treiben an den Playas mitten
im Januar wird ein alltäglicher Anblick werden. Na ja, im Sommer
könnte es vielleicht dem einen oder anderen zu heiß werden – aber
wofür hat man denn Klimaanlagen?
„Klimawandel – na und?”, sagen sich auch Mallorcas Hoteliers.
Das Ergebnis einer EU-Studie über die weitreichenden Veränderungen,
die bis zum Ende des Jahrhunderts durch den Treibhauseffekt in
Europa erwartet werden, tun sie mit einem Schulterzucken ab: Der
Klimawandel sei doch prima, so eine Hoteliersvereinigung, dann
kommen die Touristen künftig nicht mehr nur im Sommer, sondern das
ganze Jahr über.
Dass die sonst so gewieften Geschäftsleute der mallorquinischen
Hotelbranche derart sorglos mit dem Thema Klimawandel umgehen, kann
zwei Erklärungen haben: Sie denken „Nach mir die Sintflut”. Oder
sie überschauen die möglichen Konsequenzen tatsächlich nicht: Neben
steigenden Temperaturen rechnen die Klimaforscher eben auch mit
Dürren, gehäuft auftretenden und heftigeren Stürmen, dem Anstieg
des Meeresspiegels, eine Veränderung der Fauna und Flora.
Ein Thema, das das Leben aller Menschen auf diesem Planeten
derart nachhaltig verändern wird, verdient auch und gerade auf
Mallorca mehr Beachtung und Ernsthaftigkeit. Klar ist, dass das
steigende Meer in den kommenden Jahrzehnten etwa 15 Meter von
Mallorcas Küste schlucken wird. Diese Entwicklung kann man nicht
aufhalten, aber man kann darauf reagieren – rechtzeitig! Wo bleiben
echte Anstrengungen, durch den Einsatz von erneuerbaren Energien
den Kohlendioxid-Ausstoß auf der Insel zu verringern? Und hat bei
all den Sonntagsreden über das Jahrhundertprojekt „Sanierung der
Playa de Palma” schon einmal jemand das Wörtchen „Meeresanstieg”
gehört? Dabei sind wir schon mittendrin in der Zukunft.
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