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Sie spielen ihn nicht. „Wir sind Antoni”, sagen die Leute in Sa Pobla, wo der Heilige Antonius am 16. und 17. Januar besonders inbrünstig gefeiert wird. Um mehr als einen Sightseeing-Tipp zu bieten, hat MM die Menschen porträtiert, die das einzigartige Fest austragen. Die Geschichten im Thema der Woche lehren uns, wie tief Sant Antoni im Herzen der Inselbewohner verwurzelt ist. Etwas Ähnliches kenne ich nur aus den karnevalistischen Regionen in Deutschland; auch dort muss man als Narr geboren sein, um wirklich mitfühlen zu können.

Aber wir haben die Chance, als Gäste dabei zu sein, bei Teufels tanz und Feuerwerk. Haben die Chance, einen Einblick in die mallorquinische Seele zu erhaschen. Der Schutzpatron der Tiere wird im einst landwirtschaftlich geprägten Mallorca seit Jahrhunderten verehrt, aber angesichts der Nostalgie für die längst vergangenen Zeiten sind die Bräuche heute lebendiger denn je.

Beim Umzug der Heiligen Drei Könige in Palma konnte man es wieder beobachten: Die deutschen Gäste, die sich in diesen etwas kälteren Zeiten auf Mallorca aufhalten, nehmen regen Anteil am Inselgeschehen. Tausende reihten sich ein, obwohl die „Cabalgata” so spektakulär nun auch wieder nicht ist. Viel schöner und schauriger das Treiben zu Sant Antoni.

Es muss übrigens nicht immer Sa Pobla sein. Viele andere Gemeinden feiern das Fest ebenso intensiv, wenn auch eine oder zwei Nummern kleiner. In zahlreichen Stadt- und Ortsteilen lodern in der Nacht auf 17. Januar die Feuer: Mischen Sie sich unter die Leute, grillen Sie mit anderen Ihre „Butifarrons” und „Longanizas” auf der Glut!

Schade, dass die Feiern nicht im Sommer stattfinden, wird gelegentlich lamentiert. Finde ich gar nicht. Es ist wunderbar, dass die zum Teil seltsamen Bräuche noch nicht zur Touristenattraktion verkommen sind. Sant Antoni – und wenig später Sant Sebastià in Palma – sind etwas für die Kenner unter den Mallorca-Fans. Wer die Insel jetzt besucht, hat die Möglichkeit, ihr Innenleben kennenzulernen.