Der Dezember ist auf Mallorca der Miró-Monat. Am 25. Dezember
1983 starb der Künstler in seinem Haus in Son Abrines (Calamajor).
In fast jedem Jahr werden zu diesem Datum Ausstellungen mit
Arbeiten von Miró eröffnet.
In diesem Jahr jährt sich im Dezember der Bauabschluss seines
Studios in Son Abrines zum 50. Mal. Grund genug für eine
Ausstellung „Miró – Sert. La construcción de una amistad” („Miró –
Sert. Konstruktion einer Freundschaft”), die die Stiftung Pilar i
Joan Miró mit Exponaten aus internationalen Museen und privaten
Sammlungen ausrichtet. Kuratorin ist die Museumsdirektorin
Magdalena Aguiló. Zum Ende der Ausstellung wird in Zusammenarbeit
mit der Graduate School of Design der Harvard University ein Buch
mit der Korrespondenz zwischen Miró und Sert herausgegeben; ein
ausführlicher Ausstellungskatalog erscheint im Januar. Die
Ausstellung findet in Zusammenarbeit mit der Architektenkammer der
Balearen statt.
Es war von jeher Mirós Traum gewesen, ein Atelier mit viel
Platz, viel Licht zu haben. Er wollte seine Bilder um sich haben,
die fertigen und die unfertigen, wollte experimentieren,
verschiedene Techniken probieren, wünschte sich Inspiration durch
die unendliche Menge kleiner und kleinster Fundstücke. Er wollte
einen Raum zum Leben.
Mit Hilfe seines Freundes, des katalanischen Architekten Josep
Sert (1902 bis 1983) erfüllte er sich diesen Traum. 1955, als es
Miró finanziell nach und nach etwas besser ging, kaufte er ein
weiteres Grundstück in unmittelbarer Nähe seines Wohnhauses hinzu.
Dort entstand sein Studio, ein heller, lichter Raum mit
unregelmäßigen, weichen Linien, ein einziger Raum mit einer
Galerie. Ohne Möbel, außer einem Schaukelstuhl.
Die Freundschaft zwischen Miró und Sert begann in den 30er
Jahren in Paris, überlebte die schwierigen Zeiten des spanischen
Bürgerkrieges – ein Exponat zeigt ein Plakat aus diesen Jahren.
Während des Krieges zog sich Joan Miró zurück, ging in die innere
Emigration, Sert lebte in den Vereinigten Staaten.
Gemeinsam war beiden die Liebe zur mittelmeerischen Kultur,
innovative Ideen in der Kunst, die Aufhebung der Trennung zwischen
den einzelnen Disziplinen der Kunst – sie entwarfen gemeinsam den
spanischen Pavillon der Weltausstellung 1937 in Paris in perfekter
Harmonie zwischen Architektur und bildender Kunst – und die
Begeisterung für gemeinsame Projekte wie den Bau der Fondation
Maeght in Saint Paul de Vence und der Miró-Stiftung in Barcelona,
beide von Sert entworfen und ausgeführt.
Ein Glanzstück der Ausstellung ist eine Skulptur von Alexander
Calder, der sowohl mit Sert als auch mit Miró befreundet war.
„Miró – Sert. La construcción de una amistad”, Ausstellung in
der Fundación Pilar i Joan Miró, Palma, Carrer Saridakis 29.
Eröffnung am Samstag, 16. Dezember, um 12 Uhr. Danach geöffnet bis
März von Dienstag bis Samstag von 10 bis 19 Uhr, sonntags von 10
bis 15 Uhr. Ab Januar geführte Rundgänge durch die Ausstellung. Die
Termine standen bei Redaktionsschluss noch nicht fest.
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