Wenn man so eingespannt ist wie ich, dann kann man nicht einfach
mal zwei Wochen verschwinden”, meint TV-Urgestein Frank Elstner,
der gerade mal wieder ein paar Tage auf Mallorca verbringt. Seit
mehr als drei Jahrzehnten hat der Showmaster und Erfinder der
Erfolgssendung „Wetten dass..?” ein Haus nahe Pollença, wo er
insgesamt etwas mehr als 14 Tage ausspannen will. Wie bereits
angedeutet mit kleinen Unterbrechungen: „Ich fliege dreimal hin und
her”, verrät Elstner, der in Luxemburg und in Baden-Baden lebt und
arbeitet.
Elstner ist im TV ständig präsent, viel mehr geht nicht: Jeden
Samstag präsentiert der 64-Jährige im SWR seine „Menschen der
Woche”, außerdem ist er der Moderator von „Verstehen Sie Spaß?”,
aktiv für die ARD-Fernsehlotterie und war im Frühjahr erstmals
zusammen mit Ranga Yogeshwar in der „großen Show der Naturwunder”
zu sehen. „Die Sendung war ein großer Erfolg. Im September zeichnen
wir die nächste auf, die am 12. Oktober gesendet wird. Im kommenden
Jahr machen wir die große Show der Naturwunder dann viermal.”
Als ob das nicht genug wäre, hat Elstner auch noch die
Moderation der neuen Sendung „Die Besten im Südwesten” übernommen,
die am 12. September erstmals im SWR ausgestrahlt wird. „Das ist
ein regionales Quiz, das vom Westerwald bis Basel geht, vom
Saarland bis Ulm. Ich versuche, alles, was mit diesen Regionen zu
tun hat, in den Mittelpunkt der Fragen zu stellen.”
„Menschen der Woche” macht Sommerpause, mit der Talkshow geht es
am 23. September weiter. Hat der Talkmaster Elstner Wunschgäste auf
seiner Liste, mit denen er gerne reden würde? „Auf diese Frage
antworte ich immer: die englische Königin und den Papst. Den Papst
kenne ich zufälligerweise ...”
Elstner-Fans können sich also auf kurzweilige Monate mit ihrem
TV-Liebling freuen. Und das soll auch noch lange so bleiben. Denn
obwohl der Showmaster im April des kommenden Jahres seinen 65.
Geburtstag feiert, denkt er noch nicht an die wohlverdiente Rente.
„Das gilt doch nicht für Künstler. Oder hört ein Maler etwa mit 65
auf zu malen? Und ein Schauspieler hört doch nicht mit 65 auf zu
spielen. Manche spielen erst mit 70 ihre erste wirklich große, gute
Rolle. Ich hoffe, ich habe noch viele Rollen vor mir.”
Dass Elstner dabei nicht nur ein Mann für die leichte
Unterhaltungskost ist, stellt er immer wieder unter Beweis. Daher
liegt ihm auch ein Engagement besonder am Herzen: Seit einigen
Jahren ist er Präsident der Jury des Medienpreises Civis, der für
Verdienste um Integration und kulturelle Vielfalt verliehen wird.
Auch auf Mallorca denkt Elstner oft über Integration nach und
stellt fest, dass dabei viele Probleme auftreten. „Wichtig ist,
dass es immer wieder Leute gibt, die gucken, woran liegt es. Die
Wühljournalisten müssen bleiben. Wir möchten daher mit dem Preis
denkende Journalisten dazu verführen, mal in Richtungen zu
arbeiten, die nicht sofort auf Auflage und Kohle zielen, sondern
auf Inhalt.”
Gehadert hat Elstner dagegen vor ein paar Wochen mit dem
Journalismus der „Bild”-Zeitung. Die druckte auf der Titelseite ein
großes Foto, auf dem der Showmaster sein Glasauge rausnimmt.
Elstner wurde schon mit einem verkümmerten Auge geboren und geht
mit diesem Handicap gelassen um („Es gibt sogar in Trivial Pursuit
die Frage, welches Auge von Frank Elstner das Glasauge ist”). Die
Art und Weise, wie „Bild” die Geschichte aufzog, war Elstner aber
zuviel. „Ich sage dazu kein Wort mehr und hoffe, dass es vergessen
wird.” Auf Mallorca nimmt sich der TV-Star in diesen Tagen Zeit für
den Nachwuchs: „Ich bin mit meinen kleinen Kindern hier. Das
bedeutet volles Programm. Ich muss immer die Rutsche
runterrutschen, wir veranstalten Schwimmfestspiele.” Und natürlich
kommt auch die mallorquinische Familie nicht zu kurz: Elstners
ältester Sohn Andreas lebt auf der Insel und ist verheiratet mit
der Mallorquinerin Ana. Elstners mallorquinische Enkelin heißt
Elena und ist inzwischen acht.
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