Eine Woche nach den vereitelten Terroranschlägen auf dem
Flughafen von London hat sich der Luftverkehr von Palma nach
England wieder normalisiert. Zu Wochenbeginn wurden die
Sicherheitsbestimmungen im Vereinigten Königreich gelockert.
Die Behörden bleiben jedoch wachsam. Beispielsweise entdeckte
das Reinigungspersonal auf dem Flugplatz Gatwick/London nach
Medienberichten vom Mittwoch in einem Flieger einen Mann, der
angeblich seine Brieftasche suchte. Er hätte dort nicht sein
dürfen. Die Maschine wurde daraufhin gründlich durchsucht und
startete dann nach Mallorca.
Reisende auf die Balearen von England aus dürfen seit Dienstag
wieder ein einzelnes Handgepäckstück mit an Bord nehmen, das die
Maße von 16 mal 35 mal 45 Zentimeter nicht überschreitet. Das
entspricht einer kleinen Aktentasche, wie sie auch für Laptops
verwendet werden. Erlaubt sind darüber hinaus wieder elektronische
Geräte an Bord, wie Computer, Handys und DVD-Player. Flüssigkeiten
bleiben verboten.
Bis zur Lockerung der Bestimmung hatten Fluggäste aus England
kein Handgepäck mehr an Bord nehmen dürfen. Das britische
Innenministerium bestimmte, dass die Reisenden nach dem Einchecken
der Koffer einzig eine durchsichtige Plastiktüte mit sich in das
Flugzeug führen konnten. In den Tragebehälter durften nur die
Reisedokumente wie Reisepass, Ticket und Visum hinein sowie weitere
persönliche Gegenstände wie Geldbörsen im Hosentaschenformat
einschließlich Münzen und Karten, vom Arzt verschriebene
Medikamente, Ferngläser und Sonnenbrillen ohne Etui, Kontaktlinsen
ohne Reinigungsflüssigkeit, Schlüssel ohne elektronische
Schlüsselanhänger, Taschentücher und Hygieneartikel für Frauen. Für
Reisende mit Kleinkindern wurden Babynahrung, Milch und
Hygieneartikel zugelassen.
Die britischen Bestimmungen galten vor allem für Fluggäste, die
auf Flughäfen in England starteten. Gleichwohl wurden diese
Vorgaben zumindest teilweise auch auf dem Airport von Palma für
Flüge nach Großbritannien übernommen und angewandt. Die beiden
Fluggesellschaften British Midland und Air Berlin verteilten am
Freitag und Samstag Plastiktüten an die Fluggäste und veranlassten
diese, ihr restliches Handgepäck im Koffer zu verstauen. Nach
Angaben von Air Berlin betraf das einzig Passagiere, die von
London-Stansted einen Anschlussflug nach Belfast, Manchester oder
Glasgow gebucht hatten. Da die Koffer automatisch weitergeleitet
wurden, hätten diese Fluggäste ihr Handgepäck in England nicht mehr
verstauen können. Ohne die Plastiktüte wären die Kontrollen dort
länger ausgefallen und die Kunden hätten möglicherweise ihren
Anschlussflug verpasst, sagte eine Air-Berlin-Sprecherin.
Das Vorgehen der britischen Polizei im Kampf gegen mutmaßliche
islamistische Attentäter sowie die Sperrung des Flughafens
London-Heathrow infolge des Terroralarms am Donnerstag vergangener
Woche sorgten auch auf dem Airport Son Sant Joan für abgesagte
Flüge, Verspätungen und Verunsicherung bei den Passagieren. Sechs
der insgesamt 123 planmäßigen Flugverbindungen zwischen England und
Mallorca wurden ersatzlos gestrichen, Ibiza und Menorca waren von
je vier gestrichenen Verbindungen betroffen. Die Fluggäste mussten
Verspätungen von im Schnitt einer Stunde hinnehmen.
Anders als bei USA-Flügen hatten und haben Mallorca-Reisende aus
Deutschland und Österreich mit keinen zusätzlichen Auflagen zu
rechnen, auch Handgepäck wird wie gewohnt befördert. „Wir empfahlen
aber unseren Kunden, eineinhalb bis zwei Stunden vor dem Abflug
einzuchecken”, sagte ein Hapagfly-Sprecher (TUI). LTU, Condor und
Niki rieten ebenfalls, frühzeitig am Airport zu sein und möglichst
wenig ins Handgepäck zu tun, um Staus bei der Nachkontrolle zu
vermeiden.
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