Mit Fotoabzügen im Stundentakt verdienen sich nur noch wenige
Läden an der Playa de Palma ein paar Euro dazu. Kaum einer bietet
diesen Service überhaupt noch an. Urlauber mit einem Film in der
Kamera sind die Ausnahme. Die Frage „analog oder digital?” ist
längst beantwortet.
90 Prozent aller deutschen Hobbyfotografen haben sich
zwischenzeitlich für eine Digitalkamera entschieden. Und auch in
der Welt der Profis bestimmen die Pixelbilder den Arbeitsalltag.
Bei Zeitungen und Presseagenturen sind Digitalfotos nicht mehr
wegzudenken, und auch aufwendig gedruckte Hochglanzmagazine stellen
zunehmend auf Digitalshootings um.
Führende Hersteller haben den Trend schon lange erkannt und
stellen die Produktion von konventionellen Kameras ein. Dafür
bereichert nahezu täglich ein neues Digitalmodell den
High-Tech-Dschungel. Aber wieviel Kamera braucht der Mensch
tatsächlich? MM ist dieser Frage nachgegangen und führt Sie
sicher durch das digitale Labyrinth.
Generell werden zwei Kamerasysteme unterschieden. Spiegelreflex-
und Kompaktkameras. Spiegelreflexkameras verfügen über ein großes
Angebot an Wechselobjektiven. Sie sind groß, schwer und das Bild
wird üblicherweise durch den optischen Sucher kontrolliert.
Ambitionierten Hobbyfotografen stehen damit alle Möglichkeiten
offen. Digitalprofis greifen ausschließlich zur Reflex. Um die 1000
Euro müssen für den Einstieg in die Welt der digitalen
Spiegelreflexsysteme angelegt werden. Nach oben gibt es keine
Grenze.
Die große Mehrheit aller Fotofreunde nutzt dagegen nicht einmal
die vielen Möglichkeiten, die ihnen die Kompaktkameras bieten.
Inzwischen ist auch bei den Minis die Zehn-Millionen-Pixel-Barriere
genommen. Sechs bis acht Millionen sind Standard.
Mehr Megapixel bedeuten aber nicht zwangsweise bessere Bilder.
Für einen Abzug im Format DIN A4 kommt man mit fünf bis sechs
Millionen Pixeln locker aus. Das schaffen auch preiswerte
Modelle.
Die Preise fallen zwar nicht mehr so rasant wie noch vor Jahren,
dafür bekommt man immer mehr technische Möglickkeiten fürs Geld.
Und in der Preisklasse 200 bis 300 Euro erhält der Fotofreund schon
recht brauchbare Apparate.
Statt vieler Pixel sollte man im Zweifelsfalle das Geld lieber
in lichtstarke Objektive investieren. Dadurch erhält man kurze
Verschlusszeiten und kann lange auf Blitzlicht verzichten. Eine
Anfangsblende von 2'8 ist prima.
Die allermeisten Kameras haben ein mehr oder weniger starkes
Zoomobjektiv. Ein Dreifachzoom sollte es schon sein. Zoomgiganten
haben einen zwölffachen Brennweitenbereich. Ob die Kamera über ein
sogenanntes Digitalzoom verfügt, spielt in der Praxis keine Rolle.
Die angegebenen Vergrößerungswerte sind zwar imponierend, aber
aufgrund der schlechten Qualität kaum zu gebrauchen. Nur ein
optisches Zoom sorgt für Top-Bilder.
Schnell sollte die Kamera sein, damit kein Motiv verpasst wird.
Schnell bei der Einschaltzeit (eine Sekunde ist ein guter Wert) und
schnell beim Scharfstellen und Auslösen. Kameras, die vom Druck auf
den Auslöser bis zum Bild länger als eine halbe Sekunde brauchen,
sind nicht mehr zeitgemäß.
Über ein großes Display lassen sich Motiv und Foto besser
kontrollieren als über ein kleines. 2'5 bis 3 Zoll-Monitore sind
gut geeignet. Auch können die Kameraeinstellungen leichter
angesteuert werden.
Idealerweise verfügt die Kamera auch noch über einen optischen
Sucher. Denn oft vereitelt direkte Sonneneinstrahlung eine
Bildbetrachtung auf dem Monitor.
Die Größe der verwendeten Speicherkarte richtet sich nach der
Anzahl der gewünschten Fotos. Auf einen 1-Gigabyte-Chip passen bei
einer sechs Megapixelkamera immerhin 400 Aufnahmen. Speicherkarten
gibt es bereits mit einem Datenvolumen von vier GB und mehr. Aber
Achtung. Nur ganz wenige Kameras akzeptieren die großen Karten.
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