Schluss mit dem Schönheitswahn, wir müssen dafür sorgen, dass
hier keine amerikanischen Verhältnisse einkehren.” Ein Zitat, über
das sich niemand besonders wundern würde, stammte es nicht
ausgerechnet von Deutschland bekanntestem Schönheitschirurgen,
Professor Werner Mang. Der „Schönheitspapst”, wie er in den Medien
genannt wird, operierte diese Woche wieder auf Mallorca in der
Clínica Juaneda und nutzte den Inselaufenthalt, um sein neues Buch
vorzustellen.
Von Lifting ohne Skalpell, Essen für die Schönheit und optimaler
Hautpflege ist dort die Rede; geht der Chirurg nun neue Wege?
„Keinesfalls”, betont Mang, „doch als verantwortungsvoller
Schönheitschirurg sehe ich es als meine Pflicht an, dafür zu
sorgen, dass statt eines Schönheitswahns das Gebiet der
ästhetischen Chirurgie in vernünftigen Grenzen bleibt.”
Nicht jede Falte müsse weggebügelt werden, Gesichter müßten
natürlich wirken und nicht maskenhaft glatt um jeden Preis.
„Besonders bei Jugendlichen müssen wir viel psychologisches
Einfühlungsvermögen beweisen. Wenn jemand tatsächlich unter einer
Beeinträchtigung wie abstehenden Ohren oder einer zu großen Nase
leidet, ist ein Eingriff angebracht, aber wenn 15jährige sich die
Lippen aufspritzen lassen, weil sie aussehen wollen wie Angelina
Jolie, sind wir auf dem Weg zu amerikanischen Verhältnissen.”
Auch der Botox– und Lifting–Wahn bei 30jährigen sei oft
übertrieben, es müsse wieder mehr Gefühl für Natürlichkeit
entstehen. Vernünftige, sanfte Schönheitschirurgie sei immer dann
angebracht, wenn eine Person sich nicht wohlfühle in ihrer Haut.
Das könne die 16jährige mit „Reithosen-Oberschenkeln” genauso sein
wie jemand, der unter Tränensäcken, Falten oder der Brustgröße
wirklich leidet. Wichtig sei Natürlichkeit und ein erfahrener
seriöser Chirurg.
Doch auch natürliche Methoden wie Ernährung, Pflege und Sport
oder hormonelles Anti-Aging machen schön, so ist aus seinem neuen
Buch zu erfahren. „Gesundheit kommt vor Schönheit”, sagt Mang. Wer
gesund lebe, könne auf so manche OP verzichten. Da das im
Fast-Food-Zeitalter nicht immer einfach sei, habe er nun zusammen
mit dem Kräuterhaus Sanct Bernhard sogenannte Vital-Kapseln
entwickelt, die für den Organismus wichtige Nähr– und Aufbaustoffe
enthalten. Theoretisch könne man dies auch über eine ausgewogene
Ernährung erreichen, aber erfahrungsgemäß fehle dazu den meisten
Menschen die Zeit und das Wissen. „Diese Kapseln machen das Leben
leichter”, sagt Mang, der auf Mallorca gern noch weitere Projekte
starten würde.
Schon lange liebäugelt er mit der modernen Klinik in Son Verí
Nou bei Palma, in der er vor Jahren schon operiert hat. Der
schwedische Besitzer bräuchte ihm nur ein gutes Angebot zu machen,
dann könnte hier auf Mallorca das erste europäische Zentrum für
ästhetische Chirurgie entstehen.
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