Die „Wein–Insel” Mallorca macht wieder aufs Angenehmste auf sich
aufmerksam. Die zahlreichen Klassiker, insbesondere unter den
Rotweinen, werden Ihnen ja geläufig sein. Aber auch zahlreiche
vergleichsweise neue Namen verdienen Ihre Aufmerksamkeit. Ganz
vorne mit dabei die Weine von Binigrau, deren Rot– und Weißwein,
Obac und Nounat, vor kurzem in Brüssel prämiert wurden.
Im gleichen Atemzug zu nennen wären auch die Weine von Son Prim
aus Sencelles, der kleinen Bodgea des Jaume Llabrés. Bislang sind
erschienen ein reinsortiger Merlot, gefolgt von einem Cabernet
Sauvignon, in Kürze wird ein Syrah erwartet. Eine Kuriosität am
Rande und erwähnenswert ist vielleicht der Umstand, dass der Merlot
des Jahres 2004 von Son Prim auf der Iberwine in Madrid, einer
renommierten Weinmesse Spaniens, mit einem Preis versehen wurde,
obwohl der Wein noch gar nicht im Handel war.
Der Son Prim Merlot wurde aus den Trauben von zwölfjährigen
Rebstöcken gekeltert und reifte nach der Gärung nur wenig mehr als
vier Monate im Barrique, um seine primären Fruchtaromen nicht zu
sehr durch Holznoten zu überdecken. So finden sich die feinen
Röstaromen mehr als Bereicherung und Ergänzung zur Frucht, und die
Nase kann sich über einen Hauch von Blütenduft und das wunderbare
Aroma von dunklen Beeren, insbesondere schwarzer Johannisbeere,
freuen.
Im Gaumen ist dieser Merlot herrlich rund und samtig weich,
vereinigt reife Frucht mit frischer Säure. Das vielleicht
Überraschendste an allen eben erwähnten Weinen ist jedoch ihr
Preis, denn der befindet sich im bezahlbaren Mittelfeld von etwa
zehn Euro.
Einen kleinen Haken besitzt das Ganze: Man sollte sich nicht
übertrieben viel Zeit mit einem eventuellen Erwerb dieser tollen
Weine lassen, denn die Anzahl der abgefüllten Flaschen hält sich
wie so oft in überschaubarer Größenordnung.
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