Gespannt warten die Golfer Mallorcas auf ihre neuen Spielwiesen.
Der Golf Park Puntiró an der Straße von Palma nach Sineu machte den
Anfang. Dort wurde vor einigen Tagen die Driving Range eröffnet,
die Golf Academy nahm ihren Betrieb auf. Der 18-Loch-Platz,
designed vom Team der Golflegende Jack Nicklaus, soll im Juni
eröffnet werden (siehe MM 14/06). Ein genauer Termin steht
noch nicht fest. Die Spieler erwartet ein Parcours mit Par 71 und
einer Gesamtlänge von 6139 Metern.
Ebenfalls in diesem Sommer nimmt der Platz Son Gual den Betrieb
auf, den man an der neuen Schnellstraße von Palma nach Manacor
findet. Es ist ein Par-72-Platz von insgesamt 6514 Metern Länge.
Für das Platz-Design zeichnet Golfplatz-Architekt Thomas Himmel aus
München verantwortlich. Vom neuen Clubhaus nur durch ein paar
Weinstöcke getrennt, verleiht ein alter Palacio der Runde ein
besonderes Flair.
Dann wird es noch die Eröffnung des Platzes Golf Maioris an der
Küstenstraße von Arenal nach Cala Pí geben. Der auf Mallorca
lebende Golflehrer Dieter Cabus hat den Parcours gestaltet. Zu den
Besitzern gehört unter anderem Real-Mallorca-Präsident Vicente
Grande, ein Bauunternehmer, der in den vergangenen Monaten durch
Mammut-Projekte (zum Beispiel Hochhaustürme am Stadion) von sich
reden machte und gerne eine Art Golf-City im Norden von Palma bauen
würde.
Bei der Gestaltung von Golf Maioris ist es Dieter Cabus nicht
zuletzt um die Spielbarkeit gegangen. „Zwischen den Spielbahnen
sind die Wege kurz”, meint er. Diverse Grüns und Abschläge befinden
sich direkt am Clubhaus. An der Konzeption von Golf Maioris war
auch Romeo Sala, Chef von Pula Golf, beteiligt. Der Parcours hat
Par 72 und ist 6580 Meter lang. Laut Designer Cabus gleicht kein
Loch dem anderen, jede Bahn sei unverwechselbar.
Möglicherweise wird der Platz im Sommer bespielbar sein. Insider
glauben aber, dass sich die Eröffnung auch bis in den Herbst
verzögern kann. Denn für den Rasen hat man Bermuda-Gras verwendet.
Dadurch wird weniger Wasser verbraucht, das Gras wächst aber auch
langsamer, nämlich nur in der warmen Jahreszeit.
Für Frühjahr 2007 ist die Eröffnung des dritten Platzes in
Palmas Nobelstadtteil Son Vida vorgesehen, der den Namen Son Quint
tragen soll. Mit dem Bau von Sa Vinyola in Campos scheint es
dagegen nicht recht voranzugehen. Vor dem Start steht die
Erweiterung des Platzes Son Servera an der Costa dels Pins von neun
auf 18 Loch.
Zur Zeit gibt es auf Mallorca 19 Golfplätze, von denen einige
für Greenfee-Spieler allerdings nur eingeschränkt zugänglich sind.
Mit den drei Anlagen, die unmittelbar vor der Fertigstellung
stehen, kommt die Insel auf 22 Plätze. Für Umweltschützer ist damit
längst das Ende der Fahnenstange erreicht, Golfer wollen mehr. Dass
Bedarf vorhanden ist, wurde in den vergangenen Wochen deutlich: Auf
den meisten Anlagen ging fast nichts mehr; Abschlagszeiten waren
kaum noch zu bekommen. Nach Ostern soll sich die Lage allgemein
etwas entspannen.
Neben den bereits erwähnten Plätzen befinden sich
MM-Informationen nen zufolge weitere 13 Anlagen in Planung, bei
denen die Initiatoren auf eine Genehmigung hoffen. Dies sind Ses
Algorfes, Son Averso (beide Palma), Can Puig, Can Guilló (beide
Pollença), Son Bosch (Muro), Son Real (Santa Margalida), Son Corb
(Son Servera), Cala Romántica (Manacor), Es Puyol (Santanyí), Son
Baco (Campos), Son Saletes (Sencelles), Es Llobets (Llucmajor) und
Son Claret (Calvià). Bei letztgenanntem Projekt handelt es sich um
die Initiative des deutschen Immobilien-Unternehmers Matthias Kühn
(„Kühn & Partner”), der einen Platz plant, der allerhöchsten
Ansprüchen genügt. „Wir haben die Anträge im Rathaus von Calvià
eingereicht, eine Reaktion steht noch aus”, so Kühn gegenüber
MM. „Wir gehen aber davon aus, dass ein positiver Bescheid,
kommt, dann ist der Inselrat die nächste Instanz. Bedarf für einen
Platz wie wir ihn planen ist auf jeden Fall mehr denn je
vorhanden.”
Dass jedoch nicht immer alles so läuft, wie die Planer erwarten,
zeigt allerdings der Fall von Son Bosch nahe dem Naturpark
Albufera. Bisher sah es so aus, als stünde die Genehmigung
unmittelbar bevor, jetzt allerdings verweigerte die Gemeinde Muro
die Erklärung des öffentlichen Interesses; die Zukunft des Projekts
ist mehr als fraglich.
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