Ich möchte für Sie zuallererst ein paar Sätze aus einer neuen
Werbung einer bekannten Kellerei des Somontano zitieren, die ich
sehr gut und treffend formuliert fand:
„Die gute Laune duftet nach Heidelbeeren und Johannisbeeren, die
Freundschaft schmeckt nach altem Leder, die Intimität besitzt etwas
von reifer Frucht, die Leidenschaft, sie schmeckt wie gute
Schokolade.” Dies alles und vieles mehr kann ein guter Wein
übermitteln. Der Wein ist in der Lage, Menschen zum Träumen zu
bringen und die Seele zu öffnen.
Mein heutiger Rotweintip ist zwar mit etwa sechs Euro relativ
preiswert, aber kraftvoll und konzentriert. Arrocal heißt er, wie
die gleichnamige kleine Bodega aus der Ribera del Duero. Erst vor
vier Jahren wurde sie gegründet, etwa 15 Hektar Rebfläche zählen zu
ihrem Besitz. Der Arrocal ist ein sogenannter Semicrianza mit vier
Monaten Barrique–Ausbau und stammt aus dem Jahr 2004. Er wird
hauptsächlich aus Tempranillo gekeltert und verfügt über stolze 14
Prozent Volumen Alkohol. Seine Farbe ist am besten mit einem tiefen
Schwarzrot beschrieben.
Der Arrocal beschäftigt die Nase mit üppigen Fruchtaromen von
eingemachten reifen Waldbeeren, dazu kommt eine laktische Note,
Erinnerung an Yoghurt mit Beeren. Etwas Minze ist spürbar. Die
Holztöne ordnen sich den Fruchtaromen unter, viel überreife Frucht
füllt den Gaumen.
Das Finale ist frisch und jugendlich, trotz der Dichte des
Weines. Der Arrocal wird etwa bei 18 Grad getrunken, da bei
wärmeren Temperaturen der Alkohol zu sehr die Hauptrolle übernehmen
würde.
Der Autor Norbert Deingruber ist Inhaber der Weinhandlung Casa
del Vino in Manacor.
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