Einig sind sich alle Beteiligten in einem Punkt: So wie bisher
kann es an der Playa de Palma, insbesondere im verlotterten
Abschnitt El Arenal, nicht weitergehen. Seit Jahren wird darüber
diskutiert, was zu machen wäre. In der Theorie ist alles klar:
Heruntergekommene Altbauten sollen beseitigt werden, um Platz zu
schaffen für Neues: Attraktivere Wohnviertel, Parks, Sportplätze.
Das Ziel ist eine Komplettsanierung der Zone.
Seit dem Eintritt der Privatwirtschaft in das „Konsortium zur
Verschönerung und Verbesserung der Playa de Palma” Ende Februar tut
sich sogar etwas in der Praxis, auch wenn davon nach außen hin noch
nichts zu spüren ist.
Der neue Koordinator des Konsortiums, José Antonio Fernández
Alarcón, hat einen intensiven Tagungsfahrplan abgesteckt, um im
Gespräch mit allen beteiligten Gesellschaftsgruppen
Lösungsvorschläge auszuarbeiten. Seit kurzem finden nun bis Ende
Juni nahezu jede Woche zwei Versammlungen statt. Dabei trifft sich
Alarcón mit Vertretern der Hoteliers, des Handels, der
Gewerkschaften, der Anwohner, der Diskothekenbetreiber, der
Gastwirte, der Reiseveranstalter und der Segelclubs. Für jede
Gruppe gibt es drei Arbeitstreffen.
Alarcón, der auch Rechtsanwalt und Vize-Präsident des
Hotelverbandes an der Playa de Palma ist, verteilt an seine
Gesprächspartner stapelweise Fragebögen. Darin müssen die
Organisationen Noten vergeben etwa über die Straßenbeleuchtung, die
Busanbindung, die Parkplatzsituation, die Sauberkeit und Sicherheit
ihrer Wohnviertel, das Angebot an sozialen, kulturellen und
sportlichen Einrichtungen, die Beschaffenheit der Strände, das
Angebot der Hotels und Lokale in ihrer jeweiligen Zone. „Wir sind
dabei, eine diagnostische Bestandsaufnahme zu machen”, sagt
Alarcón. Auf ihrer Grundlage sollen es die Beteiligten selbst sein,
die Verbesserungsvorschläge ausarbeiten.
Die daraus abzuleitenden Forderungen werden dann, so Alarcón, im
Konsens abgestimmt und als Aktionsplan formuliert. An dieser Stelle
treten – im September – die öffentlichen Konsortiumsmitglieder
hinzu. Gemeinsam mit Experten der Verwaltungen für Stadtplanung und
Verkehr werde die Machbarkeit und Finanzierbarkeit der einzelnen
Vorhaben geprüft und die Reihenfolge der Vorhaben festgelegt. Wenn
alles gut läuft, sollen erste Projekte noch in diesem Jahr
angepackt werden. „Vorher ist es müßig, über Konkretes, etwa die
Sanierung bestimmter Gebäude oder den Bau einer Straßenbahn zu
sprechen.”
Eine positive Bilanz des ersten Arbeitstreffens zog Alexandre
Charles, Vertreter des Anwohnervereins von Arenal, Bereich Palma.
Er macht „eine hohe Bereitschaft” seitens der Hoteliers aus, mit
allen an einem Strang zu ziehen. „Aber für uns steht eines schon
jetzt fest: Verlotterte Hotels sind abzureißen! Die Hoteliers
dürfen sie nicht in Wohnungen umwandeln, als Wohnsilos für Menschen
mit geringer Kaufkraft.”
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