SL-Legenden.

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Mallorca steht bei der Autobranche weiterhin hoch im Kurs. Nach den Megapräsentationen von Volkswagen und Porsche im vergangenen Jahr, stellt seit Montag Mercedes-Benz auf der Insel Journalisten aus aller Welt seine erstarkten SL-Modelle vor. 500 Medienvertreter haben bis Ende Februar jeweils zwei Tage Zeit, die vierrädrigen Träume mit geschlossenem oder offenem Dach über die Insel zu bewegen. Insgesamt 30 Testwagen der Reihen SL 350, SL 500 und SL 600 wurden zu diesem Zweck nach Mallorca verschifft. Die meisten sind 500er.

Aber damit nicht genug. Um auch die Entstehungsgeschichte und Evolution seiner Roadster-Serie eindrucksvoll zu vermitteln, werden die Testfahrer am Flughafen mit Classic-Cars empfangen. Bevor sie auf die neueste Generation in Sachen Mercedes-Automobil-Technik und -Design umsteigen, dürfen sich die Motorsportjournalisten auf 50 Jahre SL-Geschichte stürzen und in einem SL der Baujahre 1954 bis 1998 Gas geben. Dafür wurden dem werkseigenen Museum 21 Modelle entliehen. Darunter auch mehrere 300 SL-Coupés mit den markanten Flügeltüren aus den SL-Pionierjahren.

Neu an den aktuellen SL-Versionen ist vor allem die Motorisierung. So gilt es beispielsweise beim aktuellen SL 500, satte 388 PS zu bändigen. Der Achtzylinder hat damit 82 PS mehr Power als sein Vorgänger.

Das Ambiente der Präsentation wurde von Mercedes dem Anlass gemäß ausgewählt und auf die weit über 100.000 Euro teuren Luxus-Zweisitzer (Grundpreis SL 600: 134.096 Euro) zugeschnitten.

Die Testpiloten übernachten in einem edlen Hotel, das vier Sterne mehr hat als ihr Wagen. Nach dem viergängigen Abendessen haben die Geladenen nur noch einen kurzen Weg in ihre Zimmer. Wer trotz des gestrafften Veranstaltungsprogramms noch nicht genug vom Fahren hat, kann sich im Hotel auf einer Carrera-Rennbahn mit speziell für das Event angefertigten SL-Flitzern mit der internationalen Konkurrenz messen.

Etwa 40 Journalisten bilden jeweils eine Testgruppe. Nach und zwischen den Fahrten werden für sie Informationsveranstaltungen im Puro Beach in der Cala Estància (Palma) und in der alten Festungsanlage von Cap Enderrocat bei Cala Blava durchgeführt. Im wahrsten Sinne des Wortes stehen auch hier die historischen und aktuellen SLs im Mittelpunkt. Aufwendig wurden die Wagen in die jeweilige Location integriert. „Eine Präsentation vom Feinsten”, so der Tenor der ersten Tester.

Mit ihren Luxus-Roadstern will Mercedes aber nicht nur die klassischen Märkte auf seine High-End Autoklasse aufmerksam machen. Durch die Einladung von Medienvertretern aus China oder Peru bereitet der Konzern auf Mallorca auch einen behutsamen Einstieg in den Markt von morgen vor.

Bei Informationen, die über das 250 Kilometer schnelle SL-Produkt hinausgehen, hält sich das Unternehmen allerdings bedeckt. Klar ist aber, dass selbst die finanzkräftige Mercedes-Gruppe die Mallorca-Präsentation nicht aus ihrer Portokasse begleichen wird.

Auch in Porto Petro dreht sich bis zum 16. Februar alles um das Thema Auto. Wenngleich weniger pompös und mit weniger PS. SEAT stellt dort der Mo-tor-Welt seine neuen Ibizas vor. Innerhalb von zwei Wochen haben 600 Fachjournalisten die Möglichkeit, auch den in der Cupra-Version auf bis zu 180 PS aufgemotzten „Kleinen” auf Herz und Nieren zu testen. 70 Medienvertreter aus Deutschland drehten bereits auf Mallorca eine Ibiza-Runde. Seat deckt mit 40 auf die Insel gebrachten Testwagen das ganze Spektrum seiner neuen Modellreihe ab.

Richtig viel Neues gibt es allerdings in Sachen Ibiza nicht. Zumindest nicht aus technischer Sicht. Die Autos wurden lediglich einem Face-lifting unterzogen und wirken dadurch deutlich sportlicher.