Um 7.30 Uhr am Montag stand der Fahrer vor dem Haus von
Encarnación Pastor in Portocolom. Auf die frisch gebackene
balearische Ministerin für Immigration wartete der erste Arbeitstag
in ihrem Ministerium. Sie begrüßte ihre Mitarbeiter und nahm ihr
neues Büro in Augenschein. „Sehr schön”, befand sie, „aber zu
klein, um Besuch zu empfangen.”
Bereits am Donnerstag hatte die ehemalige Hausdame ihren Amtseid
geschworen, am Freitag stand die erste Kabinettssitzung auf dem
Programm. Dabei fühlte sich die parteilose Ministerin gleich etwas
überrollt: Es ging um den Haushalt, also Zahlen, Zahlen, und noch
mal Zahlen. So sei es nicht immer, beruhigten sie die Kollegen.
Die aus der Extremadura stammende Frau will mit dem
neugeschaffenen Ministerium die Integration aller Einwanderer
fördern. „Nur fordern reicht nicht”, erklärt sie, „man muss den
Menschen auch die notwendigen Hilfen an die Hand geben.” Freilich
ist nicht jeder der Meinung, dass ein Zuwanderer vom Festland auch
ein Einwanderer ist.
Pastor widersprach der Ansicht, es sei Ziel ihrer Politik, dass
Immigranten baldmöglichst wieder in ihre Heimat zurückziehen.
Dennoch müsse man dafür sorgen, dass die wirtschaftlichen
Bedingungen insbesondere in Afrika und Lateinamerika besser werden,
damit die Menschen das „Trauma” der Auswanderung nicht erleiden
müssen.
Ministerpräsident Jaume Matas jedenfalls lobte seine Wahl: „Sie
ist die richtige Person für die Immigrationspolitik.”
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