Mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln” will die balearische
Gesundheitsministerin Aina Castillo von nun an die Einhaltung des
neuen Anti-Tabak-Gesetzes auf den Inseln durchsetzen. Dazu gehört
der Einsatz einer eigenen Raucher-Polizei: Dabei handelt es sich um
60 Inspekteure des Gesundheitsministeriums.
Dass die Schonfrist für uneinsichtige Raucher abgelaufen ist –
das Gesetz gilt eigentlich bereits seit 10. Juli – haben einige
Nikotinsünder bereits am eigenen Leib erfahren: Bislang seien bei
ihrer Behörde 13 Anzeigen eingegangen, sagte Castillo. Davon
betrafen zehn Anzeigen eine Gruppe von Rauchern, die von der
Guardia Civil am Flughafen im Nichtraucherbereich erwischt worden
war. Bußgelder mussten diese Menschen bislang nicht bezahlen, so
die Pressestelle des Ministeriums.
Was es denn nun kostet, sich am falschen Ort eine Zigarette
anzuzünden, weiß man dort noch nicht: Es gebe noch keinen genauen
Bußgeldkatalog. Das Gesetz sieht jedenfalls die Möglichkeit
saftiger Strafen vor: Bereits bei leichten Verstößen gegen das
Anti-Drogen-Gesetz muss man mit „multas” von bis zu 6000 Euro
rechnen (siehe Kasten).
Vor allem am Flughafen, wo es im gesamten Gebäude nur eine
Raucherzone im Freiluftsolarium gibt, fällt es den Rauchern
offenbar besonders schwer, die Finger von den Glimmstengeln zu
lassen. „Die Leute rauchen einfach weiter”, sagt ein
Gaststättenbetreiber.
Aina Castillo betonte, sie sei sehr zufrieden, dass die
Einführung des neuen Gesetzes friedlich und positiv verlaufen sei.
Das bestätigten auch die Gastro-Vereinigungen der Insel: 80 bis 90
Prozent der Lokale hätten sich bereits angepasst.
Laut einer Umfrage unter 1795 Schülern im Alter von 14 bis 18
Jahren auf den Balearen, ist Tabak nach Alkohol und Kannabis die
dritthäufigste Droge. Die Zahl der Raucher unter Jugendlichen ist
rückläufig: von 32'6 Prozent im Jahr 2000 auf 23 Prozent 2004.
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.