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Wie immer gegen Saisonende der ersten Liga schwirren in Spanien die Geschichten über Köfferchen, Nachbarschaftsgefälligkeiten und desmotivierte Clubs durch die Gegend. Diesmal steht Real Mallorca auf der Seite derer, die mögliche „Privatprämien” und Wettbewerbsverzerrungen durch befreundete Clubs anprangern. Denn der Inselclub liegt zwei Spieltage vor Schluss nach einem spannenden 4:3-Heimsieg gegen Athletic Bilbao nur noch einen Punkt hinter Levante, das zu Hause bei der Meisterfeier für den FC Barcelona (1:1) immerhin ein Pünktchen behielt.

Bei Punktgleichheit entscheidet hierzulande nicht etwa die Tordifferenz, sondern der direkte Vergleich über den besseren Tabellenplatz. Da Mallorca gegen den Club, der bis vor zwei Spieltagen von Bernd Schuster trainiert wurde, in dieser Saison zweimal verloren hat, muss man also aus den verbleibenden beiden Spielen zwei Punkte mehr holen als Levante.

Am Sonntag könnte es schon soweit sein. Dazu müsste Mallorca beim Auswärtsspiel in La Coruña einen Sieg holen (Sonntag, 19 Uhr im Stadion Riazor). Die Galicier spielen um nichts mehr, doch soll der Levante-Präsident gerüchteweise eine hohe Belohnung für einen Sieg ausgelobt haben. Verliert Mallorca nämlich, und Levante gewinnt das Lokalderby gegen den FC Valentica, wäre die Saison vorbei.

Gewinnt man aber nicht, und Mallorca holt drei Punkte in Coruña, hätten die balearischen Balltreter zum Abschluss beim Heimspiel gegen Betis Sevilla das Schicksal selber in der Hand. Wenn keiner der beiden Vereine gewinnt, muss Mallorca darauf hoffen, dass Villarreal, nördlicher Nachbar von Levante, zum Saisonabschluss voll motiviert ist.

Wenn die vergangenen Spiele eine Tendenz aufzeigen, hat Mallorca beste Chancen, doch noch die Klasse zu halten. Vor nur einem Monat hat der Rückstand auf Levante noch elf Punkte betragen, seitdem haben die Mannen von Coach Héctor Cúper nicht mehr verloren. Die Moral am Sonntag im ausgesprochen sehenswerten Spiel gegen Athletic Bilbao lässt ebenfalls hoffen.

Das 1:0 von Fariños (10.) drehte Athletic durch Llorente (26.) und Gurpegi (30.) in eine 1:2 Führung. Nach Wiederanpfiff brachten Victor (48.) und Okubo (50.) die Heimmannschaft wieder nach vorne. Doch Obaiz (58.) gelang mit einem direkten Freistoß der erneute Ausgleich. Den Schlusspunkt setzte erneut Victor mit seinem Kopfball zum 4:3-Siegtreffer (62.).

Eine Nervenschlacht – ganz so, wie wohl das ganze Saisonfinale werden wird.