Ein internationales Klassenzimmer hat sich diese Woche im
Colegio Publico Rafal Nou in Palma zusammengefunden. 45 Schüler
zwischen zehn und 15 Jahren sowie 18 Lehrer aus neun verschiedenen
Ländern treffen sich hier eine Woche lang im Rahmen des sogenannten
„Comenius-Projektes”, um sich kennenzulernen, Erfahrungen
auszutauschen und gemeinsame Projekte zu gestalten.
Kinder aus Estland, Slowenien, Italien, Ungarn, Finnland, Polen
und Österreich kommen in Palma zusammen. Auch Deutschland ist
vertreten bei dem europäischen Bildungsprojekt, fünf der Schüler
sind aus München angereist, von der Hauptschule Cincinnatistraße.
Begleitet werden sie von ihren Lehrerinnen Claudia Gebhardt und
Annette Gieck. Vier Tage volles Programm liegen schon hinter ihnen,
mit Ausflügen und Besichtigungen auf der ganzen Insel.
An diesem Donnerstag ist Projekttag in der Schule. Die Kinder
sitzen auf dem Boden, vor sich ein riesiges weißes Blatt, auf dem
Marvin mit Bleistiftstrichen die überdimensionalen Umrisse des
„Blauen Reiters” zu Papier bringt. Als Vorlage dient nur eine
kleine Postkarte. Später soll das Bild dann im Schulhof an eine
große Mauer gehängt werden, an der andere Schülergruppen schon
fleißig malen.
Gibt es Verständigungsprobleme unter den Schülern? Nein, meint
die 13jährige Sarah, die meisten sprechen auch englisch, und die
Österreicher verstehen sie sowieso.
Um Verständigung geht es auch in erster Linie bei dem
Austauschprojekt, nicht so sehr um die fremden Sprachen. Die Idee,
die hinter diesem „internationalen Klassenzimmer” steht, erklärt
Annette Gieck, sei es, möglichst viele Kulturen zusammenzubringen
und das Verständnis für Fremdes zu fördern. „Ein friedvolles
Zusammenleben in Europa beginnt in unseren Schulen” war das Motto
des letzten Projektes. „ Es ist schön zu sehen, wie problemlos das
Miteinander der Schüler hier klappt”, sagt Annette Gieck
weiter.
Das bestätigt auch Catalina Salva, die das Treffen in Palma
koordiniert. Das Projekt Comenius, so erklärt sie, gehört zum
Aktionsprogramm „Sokrates” der europäischen Union, deren Ziel die
Förderung der europäischen Zusammenarbeit im Bildungsbereich ist.
25 EU-Staaten beteiligen sich heute an dem Projekt, das es seit
1994 gibt.
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