Hier ist alles wunderbar”, strahlt Wladimir Klitschko und
blinzelt in die Sonne. Der frühere Box-Weltmeister, der den Thron
möglichst bald wieder erklimmen will, absolviert seit Anfang der
Woche ein Trainingslager im „Dorint Sofitel Royal Golfresort &
Spa” in Camp de Mar. Beim Erdbeertörtchen am Hotelpool hatte der
Zwei-Meter-Mann Zeit für ein Gespräch mit MM.
Der Klitschko-Tag auf Mallorca beginnt mit Laufen. „Die Strecke
ist wirklich brutal, es geht immer auf und ab ...”, erzählt der
Ukrainer, der täglich zwischen sechs und zehn Kilometer joggt. „Die
genaue Distanz hängt vom Trainingsplan ab.” Arbeit mit dem
Physiotherapeuten und im eigens aufgebauten Boxring gehört
natürlich auch zum Programm.
„Ich bin zum ersten Mal auf Mallorca. Abgesehen von dem einen
Tag, als ich vor ein paar Wochen hier geguckt habe, ob alles passt.
Es ist perfekt, um diese Zeit auf Mallorca ein Trainingslager zu
machen.” Unter anderem wegen des Wetters. Klitschko schmunzelt:
„Als Leistungssportler hat man natürlich die Sorge, sich zu
erkälten. Dann müsste der Kampf verschoben werden, und das wäre
unangenehm.”
Der Ex-Weltmeister steigt am 23. April in der Dortmunder
Westfalenhalle gegen den Weißrussen Sergei Liakhovich (Spitzname:
„Der weiße Wolf”) in den Ring. Eigentlich sollte er gegen
IBF-Weltmeister Chris Byrd boxen, doch die Verhandlungen mit dem
Amerikaner scheiterten.
„Wir haben fast anderthalb Jahre nicht mehr in Deutschland
gekämpft. Da haben wir aber viele Fans, und deshalb ist es wichtig,
auch wieder dort zu kämpfen. Und weil der Kampf in Deutschland
stattfindet, bereite ich mich hier auf Mallorca vor. Würde ich in
Amerika trainieren, hätte ich den Zeitunterschied, das andere
Klima, es wäre schwer, sich umzustellen.”
„Ich habe also auf der Karte geguckt, wo es einen Ort gibt, zu
dem man von Deutschland aus nicht lange fliegen muss, und an dem es
warm ist. Und die Sportler sind ja wie eine kleine Familie. Also
bin ich auf Stefan Blöcher gekommen, der hier im Hotel für den
Sportbereich verantwortlich ist ...”
Schon am Dienstag, 22. März, freut sich Wladimir über die gute
Anbindung der Insel. Dann findet nämlich die Pressekonferenz für
seinen Kampf in Dortmund statt. „Ich fliege morgens hin und nach
dem Termin gleich wieder zurück. Sind ja nur zwei Stunden”, meint
der Boxer, der am kommenden Freitag, 25. März, 29 wird.
„Feiern werde ich aber nicht, das sehe ich ganz entspannt.” Auch
Wladimirs großer Bruder Vitali wird nicht persönlich gratulieren.
„Der ist im Trainingslager in Los Angeles. Zwar wurde sein Kampf
verschoben, aber er war schon da. Außerdem werde ich jeden Moment
zum dritten Mal Onkel”, lacht Wladimir im Gespräch am Donnerstag
nachmittag und zeigt abwartend auf sein Handy. „Er wird die Zeit
bei seiner Familie sein.
Bis zum 17. April wird Wladimir, dessen Trainer Emanuel Steward
in diesen Tagen ebenfalls nach Camp de Mar kommt, auf Mallorca
trainieren. Obwohl der Boxer die Insel nicht als Urlaubsparadies
ausgewählt hat, kann man ihn auch als ganz normalen Touristen
erleben. „Die Woche ist ausgefüllt mit Training, aber am Wochenende
werde ich mir ganz sicher die Zeit nehmen, etwas zu sehen. Ich habe
schon viel von Mallorca gehört und möchte nun selbst anschauen, was
es hier so alles gibt. Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel die
Kathedrale.”
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