Was soll man zu einem Spiel sagen, das 0:0 ausgegangen ist?
Beide Teams, Real Mallorca und der FC Málaga, zeigten die unschöne
Seite des spanischen Fußballs. Planloses Attackieren bei den
andalusischen Hausherren, eisernes Verteidigen auf Seiten der
balearischen Besucher. Die Inselkicker spielten vor allem in
Halbzeit eins eigentlich gar nicht nach vorne, es sei denn, man
zählt aus der Not lang und hoch geschlagene Bälle aus der eigenen
Abwehr als Offensive.
So unschön das Gebolze der Kellerkinder auch gewesen sein mag,
muss man auch feststellen, dass Mallorca nach fünf
Auswärtsniederlagen in Folge endlich wieder von einer Reise mit
einem Erfolgserlebnis heimkehrte, wenn auch mit einem kleinen.
Außerdem ist es der vor diesem Spieltag schlechtesten Verteidung
der Liga gelungen, die Bude mal wieder sauber zu halten.
Wie viel wert der eine Punkt sein wird, zeigt sich erst in der
Zukunft. Der Blick auf die Tabelle verrät jedoch, dass Mallorca
nach wie vor Vorletzter ist, der Abstand zum rettenden Ufer beträgt
immer noch vier Punkte. Da jedoch die ebenfalls abstiegsgefährdeten
Mannschaften aus Albacete und Getafe siegreich waren, wird die Luft
im Tabellenkeller langsam, aber sicher, immer dünner.
Eine Sauerstoffdusche könne sich das Team von Trainer Héctor
Cúper am kommenden Wochenende selbst bereiten. Am Sonntag kommt mit
Albacete ein weiteres Kellerkind zu Besuch (Anstoß im Stadion Son
Moix um 17 Uhr). Drei Punkte sind Pflicht, dazu muss der Coach aber
mehr auf Offensive setzen als gegen Málaga. Die Neuverpflichtungen
Okube und Romeo sahen nämlich am Sonntag kaum einen Ball, die
einzigen Chancen erarbeiteten sich Arango und Luis Romero. Dieser
setzte einen direkten Freistoß in der 62. Minute an die Latte,
jener scheiterte allein vor Torwart Arnau.
Die vorsichtige Taktik wird unterdessen von vielen Beobachtern
kritisiert, weil Málaga in der letzten halben Stunde sichtlich
angeschlagen war. „Da hätte man mehr machen müssen”, so „Ultima
Hora”, der eine Punkt „schmeckt nach sehr wenig”.
Vielleicht wird das Geschmackserlebnis an diesem Sonntag
intensiver.
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