Real Mallorca hat seine Erfolgsserie bei Real Madrid nicht
fortsetzen können. Am Sonntag abend verlor das stark
abstiegsbedrohte Inselteam beim Tabellenzweiten vor 65.000
Zuschauern mit 1:3. Zuvor hatte man in der Hauptstadt dreimal
gewonnen und ein Remis geholt. Nach der (erwarteten) Niederlage
steht Mallorca weiterhin auf dem vorletzten Tabellenrang, auch am
Abstand von sechs Punkten zum rettenden Ufer hat sich nichts
verändert.
Die Mannschaft von Trainer Héctor Cúper kann sich zwar dafür
nichts kaufen, doch gegen das Starensemble mit Ronaldo, Zidane,
Figo, Beckham, Roberto Carlos und Raúl hat sie 80 Minuten
ordentlich mitgespielt. Oder besser gesagt verteidigt. Denn die
zehn Feldspieler hatten vor allem die Aufgabe, Gegentore zu
vermeiden. In der 35. Minute war Pereyra dabei zu eifrig und holte
Roberto Carlos im Strafraum von den Beinen. Den fälligen Elfmeter
verwandelte Figo.
Während die Stars nachließen, wirkte der Treffer für Mallorca
wie ein Weckruf. Schon sechs Minuten später gelang Campano per
indirektem Freistoß der Ausgleich. Womit auch das Spielgeschehen
zum altbekannten zurückkehrte. Madrid drückte, Mallorca hielt
dagegen. Aber erneut mit unfairen Mitteln. Als Neuzugang Iuliano in
der 64. Minute nach der zweiten gelben Karte vorzeitig duschen
musste, war es praktisch gelaufen. Geduldig griffen „die
Königlichen” an, in der 80. besorgte Samuel die Führung, in der 90.
den 3:1-Endstand.
Wenn die Inselkicker nicht schon für die zweite Liga planen
wollen, müssen die nächsten drei Begegnungen gewonnen werden. Denn,
wie Trainer Cúper sagt, die drei Punkte zählen doppelt, weil die
Gegner direkte Konkurrenten um den Klassenerhalt sind. In welche
Richtung es geht, dürfte schon am Sonntag beim Heimspiel gegen
Aufsteiger Getafe klarwerden (Anstoß 17 Uhr im Stadion Son Moix).
Nach dem Spiel gegen den Tabellenvierzehnten stehen dann die
Begegnungen gegen Málaga (16.) und Albacete (17.) an.
Cúper, als Retter geholt und mit großen Plänen für die Zukunft
gekommen, weiß um die prekäre Situation. Er glaubt aber nicht, dass
das Team unter einem besonderen Druck stehe. „Wenn du auf den Platz
gehst und nur darüber nachdenkst, wie die Tabelle aussieht, hast du
fast schon verloren.” Deswegen versucht er den Spielern
einzubleuen, dass sie Fußball spielen sollen.
Bis auf die Langzeitverletzten und den für die kommende
Begegnung gesperrten Iuliano kann Cúper auf das gesamte Team
zählen. Auch der angeschlagene Okubo konnte am Sonntag bereits
wieder spielen.
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