Die Bühne im Robinson Club Cala Serena ist in weiße
Nebelschwaden gehüllt. Heraus treten in weißen und mit viel Gold
aufgemotzten Kostümen die Mitglieder der „one and only Fred Kellner
Band”. Die „beste und unbekannteste” Kapelle der Welt (O-Ton Anke
Engelke) ließ am vergangenen Samstag die Größen des Soulbizz der
60er bis 80er Jahre wieder auferstehen: Diana Ross, James Brown,
Barry Manilow und weitere Lichtgestalten der Musikgeschichte.
Da die Band nicht nur die beste, sondern auch frechste
Cover-Band ist, erhebt Fred Kellner selbstverständlich Anspruch auf
die geistige Urheberschaft sämtlicher Songs. Echte Fans kennen die
Legende, und die geht so: Fred Kellner – Sohn des berühmten James
Brown Kellner – hat die größten Soulhits der Welt komponiert, und
seine Abkömmlinge schmücken sich heute mit seinen Federn: Ike &
Tina Kellner, die Kellner Five, Take Fred und wie sie alle
heißen.
Die Parodie wird gnadenlos auf die Spitze getrieben. Der
„absolute Höhepunkt des Abends” – und Fred Kellner kündigt
konsequent JEDEN Song des Abends so an! – ist der Auftritt der
„Soulsisters”. Heraus aus dem Nebel treten Comedy-Lady Anke Engelke
nebst Schwester Susanne. Pardon, natürlich handelt es sich dabei um
die Doppelausfertigung von Diana (Ross-)Kellner, die mit viel
Körpereinsatz den Discoknaller „Upside Down” aufs Parkett legt. An
Stoff wurde gespart bei den Kostümen der Sisters, an Hinguckern
nicht: knappe Lackleder-Hotpants bei Susanne, aberwitzig hohe
Plateaustiefel bei Anke. Dem Publikum im Robinson Club gefiel's:
Erst nach drei Zugaben war Schluss mit lustig.
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