Fußball ist mitunter ein ziemlich verrücktes Spiel, das sich
binnen weniger Minuten komplett drehen kann. Diese schmerzliche
Erfahrung musste Numancia bei seinem Gastauftritt bei Real Mallorca
machen. 80 Minuten sah der bisherige Vorletzte in der Tabelle wie
der sichere Sieger aus, und nichts deutete darauf hin, dass der
2:0-Vorsprung ernsthaft in Gefahr geraten könnte.
Doch dann begannen diese unglaublichen sieben Minuten, die das
ganze Spiel kippen und vielleicht sogar den weiteren Verlauf der
Saison für Real Mallorca verändern sollten. Akt Nummer eins
ereignete sich in der 79. Minute. Der in der 68. Minute
eingewechselte Campano schlug eine Ecke, Real-Stürmer Delibasic
schraubte sich in die Höhe und nickte den Ball zum
1:2-Anschlusstreffer ein. Danach ging es Schlag auf Schlag.
Real verkniff sich den Torjubel, machte jetzt Tempo und kam in
der 81. Minute wieder zu einer Ecke. Erneut war es Campano, der den
Ball vor das Tor von Numancia schlug. Diesmal erwischte ihn Luis
García, der Numancia-Torhüter Juanma überwand. Auf einmal stand es
2:2, und die Anhänger von Real trieben ihre Mannschaft immer weiter
nach vorne, während die Numancia-Spieler immer nervöser wurden.
In der 86. Minute war es dann soweit: Luis García erhielt den
Ball von Arango, schoss halbhoch aufs Tor, und der Ball zappelte
erneut im Netz – 3:2 für Mallorca, der letzte Akt dieses verrückten
Spiels, in dem so gar nichts zusammenpassen wollte.
Die erste Halbzeit war gekennzeichnet von ängstlichem Spiel
beider Mannschaften. Ein typisches Abstiegsduell zweier
mittelmäßiger bis schlechter Teams. Mallorca versiebte dabei
reihenweise Torchancen, nichts deutete darauf hin, dass Real seine
Heimschwäche ablegen könnte. Im Gegenteil. Ein fataler
Torwartfehler von Westerveld führte in der 20. Minute sogar zum
Führungstreffer von Numancia. Der Holländer stand zu weit vor dem
Tor und wurde dabei mit einem Weitschuss aus 40 Metern
bestraft.
Die zweite Halbzeit begann Mallorca dann mit wesentlich größerem
Engagement. Wieder aber vergab man beste Chancen. Mitten in diese
Druckphase fiel dann aber das 0:2. Wieder war es ein Weitschuss –
diesmal aus 35 Metern –, der sich zum Entsetzen der Zuschauer im
Stadion Son Moix unter die Latte senkte.
In der Folge schien den Real-Spielern tonnenweise Gewicht an den
Beinen zu kleben. Mallorca stand vor einer desaströsen Heimpleite –
und vor einer düsteren Zukunft. Bis eben zu dieser wundersamen
Wiederauferstehung in der 79. Minute. Der Rest ist bekannt.
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