Dolc de Mendoza Süß– oder Dessertweine besitzen eine lange
Tradition in Spanien. So nennen dürfen sich hierzulande nur Weine
mit einem Zuckeranteil pro Liter von mindestens 50 Gramm.
Es existieren die unterschiedlichsten Methoden, um Süßwein
herzustellen. Eine Möglichkeit ist, ausschließlich überreife
Trauben zu verwenden. Man unterbricht dann die Gärung derselben, um
einen höheren Restzuckergehalt zu erhalten.
Wir befinden uns bekanntlich zu Beginn einer Jahreszeit, in der
man Süßes nicht nur in fester, sondern auch ab und an in flüssiger
Form zu sich nehmen möchte. Wenn dann nach einem opulenten Mahl das
Dessert oder besser die Käseplatte in erreichbare Nähe rückt, darf
es schon mal ein süßer Wein aus dem Süden Spaniens sein. Einer, der
sein Handwerk versteht, ist Enrique Mendoza aus Alicante. Er
fertigt nicht nur herausragende Rotweine, sondern ebenso
interessante Süßweine.
Ich möchte Sie aus diesem Anlass mit seinem „Dolç de Mendoza”,
einem roten Gewächs bekanntmachen. Man genießt ihn kühl, nicht
kalt, so etwa bei 14 Grad Celsius. Er ist der ideale Kontrast zum
Beispiel zu Edelpilz–Käse. Der Dolç de Mendoza reifte zusätzlich
etwa ein halbes Jahr im Eichenfass, seine Farbe ist dichtes,
dunkles Rubinrot. Über allem dominiert in der Nase ein reifes
Pflaumen-Aroma, das mit Noten von Pfirsich und frisch gepflückten
Oliven einhergeht. Im Gaumen suggeriert der Dolç de Mendoza eine
leicht bittere Süße mit gut kontrollierter Säure. Ein wahrhaft
barocker Wein zum Preis von 16 Euro für die Halbliter-Flasche.
Der Autor, Norbert Deingruber, ist Inhaber der Weihnhandlung
Casa del Vino in Manacor.
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