Windböen in Orkanstärke und sintflutartige Regenfälle suchen
seit Tagen Mallorca heim. Abgedeckte Dächer, entwurzelte Bäume,
überschwemmte Garagen und Verkehrsunfälle bestimmen den Alltag der
Inselfeuerwehren und Rettungsmannschaften. Die Natur zeigt sich von
ihrer unfreundlichsten Seite. Lediglich die Quellen bei Campanet
erfreuen derzeit die Gemüter. Die Fonts Ufanes sprudeln zum fünften
Mal in diesem Jahr aus dem Waldboden. So üppig wie selten
zuvor.
Am Mittwoch abend hat der Sturm eine seit Wochen bei Portals
Nous vor Anker liegende deutsche Segelyacht losgerissen und die
„Stefan” an die Küste gespült. Menschen befanden sich nicht an
Bord.
Vor allem der Norden der Insel hatte unter den schweren
Unwettern zu leiden. Besonders betroffen waren Port de Pollença und
Cala Sant Vicenç. Dort fielen am Samstag innerhalb von drei Stunden
94 Liter Regen pro Quadratmeter. Zahlreiche Keller, Tiefgaragen und
Erdgeschosswohnungen liefen voll. An so manchem Garagenplatz
standen die Autos bis zum Wagendach im Wasser.
In der Cala Sant Vicenç beschädigte ein Wirbelsturm innerhalb
von Sekunden ein Wohnhaus. Die Windböen rissen die Ziegel von einem
Vordach und wirbelten sie durch die Luft. Der nach dem letzten
großen Sturm wieder aufgeschüttete Strand wurde erneut von den
Wassermassen ins Meer gerissen.
Auf der Landstraße nach Pollença fegten Windböen einen Wagen von
der Fahrbahn. Das Auto überschlug sich und blieb auf dem Dach
liegen. Der Fahrer kam mit leichten Verletzungen davon. Eine
wirkliche Wetterbesserung ist erst ab Montag in Sicht.
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