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Am Flughafen Palma wird in diesem Jahr erstmals die historische Schallmauer von 20 Millionen Passagieren durchbrochen. Bislang sind in Son Sant Joan in diesem Jahr fast 19'2 Millionen Fluggäste gelandet und gestartet, Ende Dezember wird die 20-Millionen-Grenze laut Airport-Sprecher Mateo Cladera „ganz sicher” übertroffen.

Nach den neuesten Zahlen des staatlichen spanischen Flughafenbetreibers AENA sind bis Ende November in diesem Jahr mehr Passagiere gezählt worden als im gesamten Jahr 2003 zusammen, als es genau 19.185.655 waren. Nach der noch nicht offiziellen November-Statistik beläuft sich das Plus auf gut sechs Prozent. Da im Dezember des vergangenen Jahres genau 717.400 Passagiere in Palma gezählt wurden, müsste es also mit dem Teufel zugehen, wenn bei steigender Tendenz Claderas Prognose nicht stimmen würde.

In diesem Jahr gab es in jedem Monat ein Plus, die einzige Ausnahme war der April mit minus 1'75 Prozent. Das lag an dem Datum der Osterfeiertage, die dieses Jahr in den März fielen. Deswegen verzeichnete der Flughafen in jenem Monat auch einen Zuwachs um acht Prozent.

Traditionell war der August der aufkommensstärkste Monat; genau 2.952.322 Millionen Passagiere wurden registriert (auf sehr hohem Niveau ein Plus von 1'17 Prozent). Den größten Zuwachs verzeichnete der Flughafen jedoch im Oktober, der in diesem Jahr mit besonders gutem Wetter glänzte: Gut zwei Millionen Fluggäste bedeuten ein Plus von 16'4 Prozent.

Überdurchschnittlich groß war das Wachstum aus Deutschland. In den ersten elf Monaten 2004 waren es mehr als 6'6 Millionen Passagiere, die aus der Bundesrepublik kamen oder dahin flogen. Gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres ist das ein Plus von knapp 15 Prozent.

Die Zeiten, in denen man die Fluggastzahlen durch zwei teilen musste (jeder einzelne wird ja sowohl beim Start als auch bei der Landung gezählt), um auf die Anzahl der Mallorca-Touristen zu kommen, sind allerdings vorbei. Denn ein wichtiger Faktor sind mittlerweile die Drehkreuze geworden, die verschiedene Airlines auf Mallorca betreiben, allen voran Marktführer Air Berlin.

Für die Sommersaison, die für die Flughafenstatistiker von April bis Oktober geht, wurden insgesamt 405.528 landende Passagiere auf Umsteigerflügen gezählt. Davon sind 276.182 oder 68 Prozent auf der Insel ausgestiegen, knapp ein Drittel ist weiter zum Festland geflogen.

Von der Halbinsel wiederum kamen insgesamt 219.797 Passagiere nach Palma; von diesen hatten knapp 90.000 (41 Prozent) Mallorca als Reiseziel, 59 Prozent sind in Flugzeuge in eine andere Richtung umgestiegen. Auf den Strecken Palma – Europa machen diese 130.000 Gäste einen Anteil von 28 Prozent aus; 72 Prozent der Passagiere, die von Palma auf einem Drehkreuzflug abreisen, also gut 328.000, hatten sich vorher auf der Insel aufgehalten.

Rechnet man all diese Zahlen zusammen, kommt man auf gut 261.482 Passagiere, die Palma zwischen April und November lediglich als Umsteigeflughafen genutzt haben. In den zur Wintersaison zählenden Monaten Januar, Februar und März waren es allein 283.246 Fluggäste, die via Son Sant Joan geflogen sind. Die Unterschiede zwischen Sommer– und Wintersaison erklären sich dadurch, dass einige Fluggesellschaften das Hub im Sommer unterbrechen, weil sich bei dem höheren Aufkommen Direktflüge lohnen.

Viele Unkenrufer monieren gerne, dass die Drehkreuz-Flüge die Flughafenstatistik in Palma künstlich aufblähen, weil Passagiere viermal gezählt werden (jeweils eine Landung und ein Start bei Hin– und Rückreise), ohne dass die Insel davon etwas hätte. Die Zahlen belegen jedoch, dass von Januar bis Oktober der Anteil der Umsteiger lediglich bei 2'9 Prozent des Gesamtaufkommens lag.

Abgesehen davon, dass Flughafenbetreiber AENA auch für die Drehkreuzpassagiere Gebühren kassiert, hat Mallorca einen weiteren handfesten Vorteil: Es gibt viel häufigere Flugverbindungen, die wiederum Gäste auf die Insel locken.